Oh, Du armer Weihnachtsbaum: Höchste Zeit für eine öffentliche Entschuldigung!

Erfurt - Natur schlägt Fake: Ein echter Weihnachtsbaum genießt im Gegensatz zum künstlichen Produkt bei mir noch immer einen hohen Stellenwert. Mein Name ist Carsten Jentzsch, ich bin Online-Redakteur bei TAG24 und ich verbinde Weihnachten mit einem echten Baum in den vier Wänden. Doch offenbar habe ich mich in der Vergangenheit nicht immer - nein keine Schönfärberei! Ich habe mich nicht vorbildlich um den grünen Gesellen zur Weihnachtszeit gekümmert!

Ein Baum im Netz: Der Baum sei in der Verpackung so gepresst, dass es eine gewisse Zeit benötige, ehe sich die Zweige neu positionieren, so Dr. Horst Sproßmann von ThüringenForst AÖR. (Symbolbild)  © Patrick Pleul dpa/lbn

"Am besten lagert man den vom Transportnetz befreiten Baum [...] bis kurz vor dem Fest an einem dunklen, kühlen Ort, vorzugsweise ein Kellerraum oder die Garage bei etwa +10 Grad in einem wassergefüllten Eimer", wie aus einem aktuellen Beitrag von ThüringenForst AÖR hervorgeht.

Dafür gibt es schon mal keinen Daumen nach oben! Ja, ich gestehe: Tatsächlich habe ich das Bäumchen in der Regel gekauft und im Anschluss in der Stube aufgestellt.

Zudem empfiehlt man, das Transportnetz immer von unten nach oben aufzuschneiden. Wie Pressesprecher Dr. Horst Sproßmann von ThüringenForst AÖR gegenüber TAG24 ausführt, gehe es darum, dass sich die Äste nicht im Netz verfangen. Somit könnte man sich unnötige Mühe beim Netz-Abstreifen ersparen.

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Kein Check! Tatsächlich hab' ich ihn wie ein Kind beim Geschenke-Auspacken auch schon von oben aufgemacht. Getreu dem Motto: Schnell raus damit!

Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man laut Beitrag am Stammfuß eine zwei Zentimeter starke Scheibe absägen, "um eine frische Schnittstelle zu schaffen". Regelmäßiges Gießen und ein Standort möglichst weit weg von der Heizung helfen den Angaben nach gegen Austrocknung und verlängern das grüne Leben des Baumes. Zudem wird darauf hingewiesen, dass der Baum rund 0,5 Liter Wasser am Tag benötige!

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Den Baum mit Transportnetz lagern?

Nicht nur bei mir, auch in meinem Umfeld wird ein echter Weihnachtsbaum einem Kunst-Produkt überwiegend noch immer vorgezogen, doch es gibt auch Einzelfälle, wo ein künstlicher Baum inzwischen regelmäßig aufgestellt wird. (Symbolbild)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Daumen nach unten! Bei mir haben die Bäumchen nicht regelmäßig Wasser bekommen. Schande! Ich weiß. Zum Thema "möglichst weit weg von der Heizung": war raumtechnisch gesehen immer etwas schwierig, aber ja, man hätte durchaus was umstellen können. Die Schuld liegt bei mir!

Und was ist eigentlich, wenn man den Baum noch im Transportnetz an einem kühlen und dunklen Ort lagert?

Dr. Horst Sproßmann hierzu: "Grundsätzlich empfehlen wir, zumindest zwei bis drei Tage vor dem Aufstellen den Baum aus dem Netz herauszustellen, damit die Zweige herunterfallen können." Der Baum sei in der Netz-Verpackung so gepresst, dass es eine gewisse Zeit benötige, ehe sich die Zweige neu positionieren.

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Kein Daumen nach oben! Ich habe den Baum ja wie eingangs erwähnt immer gleich aufgestellt, Netz aufgeschnitten und geschmückt.

Das Gesamt-Ergebnis (kein Daumen nach oben) ist wahrlich ernüchternd! Vor allem aber führt es mir schonungslos vor Augen, dass ich mich bislang nicht gut um die treuen grünen Begleiter in der Weihnachtszeit gekümmert habe.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen grünen Weggefährten aus der Vergangenheit entschuldigen - öffentlich! Ich habe scharfe Kritik, Kopfschütteln, und völliges Unverständnis verdient. Ihr habt mir stets so viel gegeben, so viel weihnachtliche Magie versprüht. Und ich? Hab' nur an mich gedacht.

Wenn man möchte, kann man auch noch eine Düngemischung beim Baum hinzugeben, so Dr. Sproßmann.  © Carsten Jentzsch

Ich will kein Kunst-Produkt, ich will den Zauber

Während ihr am Ende im Trockenen standet, habe ich mir den Bauch mit Kartoffelsalat, Würstchen, Braten, Klößen, Rotkohl, Plätzchen, und allerhand anderem Süßkram vollgestopft. Und dann bin ich auch noch über euch hergezogen, habe geschimpft, dass ihr plötzlich so viel nadeln müsst, und euch dann viel zu früh vor die Tür gesetzt.

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Nicht mal ein "Danke", kein nettes Wort des Abschieds hatte ich für euch übrig. Es tut mir leid! Ich will kein Kunst-Produkt, ich will den Zauber, aber dafür darf ich nicht nur an mich denken.

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