Extremer Gebührenanstieg? So erklärt die GEMA den Weihnachtsmarkt-Wucher
Leipzig - Bereits seit Anfang des Jahres kämpft der Weihnachtsmarkt in Leipzig für eine Anpassung der plötzlich extrem angestiegenen GEMA-Gebühren. Nun bezieht die GEMA Stellung zu den Vorwürfen, dass ihre Preise unverhältnismäßig hoch sind.
Über beinahe ein ganzes Jahr erstreckten sich die Verhandlungen des Leipziger Weihnachtsmarktes mit der GEMA.
Grund dafür war ein plötzlicher, extremer Gebühren-Anstieg. Satte 36.000 Euro verlangte die GEMA 2022.
Nachdem Leipzig insgesamt viermal in Widerspruch gegangen ist, einigte man sich darauf, der Stadt 18.000 Euro zu erlassen.
Doch wie kommt es denn zu dem plötzlichen Anstieg, der nicht nur den Leipziger Weihnachtsmarkt betrifft? Laut GEMA liege die Schuld dafür bei den betroffenen Märkten selbst.
"Was wir festgestellt haben, und das ist der entscheidende Faktor für die Steigerungen in der Lizenzhöhe, ist, dass die von den Märkten angemeldete Veranstaltungsfläche in der Größe bisweilen deutlich abweicht von der tatsächlichen Größe, die wir im letzten Jahr nachgemessen haben", berichtet GEMA-Pressesprecherin Nadine Remus TAG24.
GEMA bezieht Stellung: Die Gebührenanpassung sei berechtigt
So müsse auch Leipzig für die gesamte Fläche des Weihnachtsmarktes GEMA-Gebühren bezahlen. Dabei ist es egal, dass die besagte Musik nur im Bereich der Bühne abgespielt wird.
Grund dafür sei ein Urteil des Bundesgerichtshofes im Jahr 2011, demnach nicht nur die von der Bühne mit Musik beschallte Fläche von den Weihnachtsmärkten als Berechnungsgrundlage angeben werden muss, sondern darüber hinaus auch der nicht beschallte Teil des Marktes.
Remus ist es wichtig, klarzustellen, dass die GEMA trotzdem versucht hat, eine Lösung für den Leipziger Weihnachtsmarkt zu finden und diese (vorausgesetzt die Rahmenbedingungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert) auch 2023 noch gilt.
"Für 2024 können [...] Veranstalterinnen und Veranstalter den Tarif in ihrer Planung entsprechend einkalkulieren", erklärt Nadine Remus.
Ob damit dann der Weihnachtsmarkt-Besuch für die Gäste wieder teurer wird? Das bleibt abzuwarten.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Marcus Brandt; dpa/Sebastian Willnow