Als erstes NATO-Mitglied: Niederlande entsenden Killer-Roboter
Den Haag - Killer-Roboter machen es möglich: Wird Krieg bald nur noch von Maschinen statt Menschen ausgetragen? Die Niederlande haben jüngst als erster Mitglied-Staat der NATO bewaffnete UGVs ("Unmanned Ground Vehicles") - sprich unbemannte Bodenfahrzeuge - entsendet.
Seit Jahren gibt es in der westlichen Welt eine hitzige Debatte darüber, ob unbemannte, aber bewaffnete Bodenfahrzeuge oder Drohnen dafür sorgen, dass Kriege künftig weniger Menschenleben kosten.
Oder sorgen sie am Ende endgültig dafür, dass das letzte bisschen Menschlichkeit vom Schlachtfeld verschwindet und militärische Auseinandersetzungen noch schneller eskalieren?
Wie das Nachrichtenportal Janes nun berichtete, haben sich die Niederlande kürzlich dafür entschlossen, den Schritt hin zu bewaffneten UGVs zumindest probeweise zu gehen. So wurden Mitte September vier bewaffnete UGVs des Typs THeMIS nach Litauen entsendet.
"Wir haben vier bewaffnete [unbemannte] Maschinen in einem Betriebsexperiment eingesetzt", bestätigte Lieutenant Colonel Sjoerd Mevissen, Kommandeur der Einheit "Robotics and Autonomous Systems" (RAS) der Royal Netherlands Army.
"So etwas haben wir im Westen meines Wissens nach noch nicht gesehen."
Video zeigt die UGVs des Typs THeMIS
Mehr als nur ein simpler Test?
"Die Maschinen wurden für den experimentellen Einsatz in einer Einheit in militärisch relevantem Umfeld übergeben", sagte Mevissen. Doch von schlichten Tests auf einem Trainingsgelände könne eigentlich keine Rede sein.
"Wir stehen unter den direkten Augen und Ohren der Russen und als solche in einer halboperativen Umgebung", erklärte der Lieutenant Colonel.
Auch in Deutschland hatte es spätestens mit Beginn des Ukraine-Krieges ein Umdenken in puncto Einsatz von bewaffneten, unbemannten Drohnen gegeben. Nach jahrelangen Debatten hatte der Bundestag den Weg für eine Bestellung von 140 israelischen Drohnen des Typs Heron TP freigemacht.
Titelfoto: Fotomontage: Screenshots/YouTube/Milrem Robotics