Wieder bundesweit: IG Metall kündigt neuen Warnstreik bei Volkswagen an
Von Frank Johannsen
Wolfsburg - Der Tarifstreit bei VW spitzt sich weiter zu: Am kommenden Montag soll es erneut zum flächendeckenden Warnstreik kommen - parallel zur dann laufenden vierten Tarifrunde.
Die IG Metall ruft für Montag zum zweiten flächendeckenden Warnstreik bei Volkswagen auf.
Parallel zur dann laufenden Tarifrunde werde es erneut befristete Arbeitsniederlegungen an allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück geben, teilte die Gewerkschaft mit.
In Wolfsburg, wo die vierte Tarifrunde bei Volkswagen ansteht, ist unmittelbar vor Verhandlungsbeginn eine Protestkundgebung geplant.
Erst vor wenigen Tagen haben rund 100.000 Mitarbeiter an einem ersten Warnstreik in Wolfsburg teilgenommen.
"Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen", teilte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger (55) mit.
Arbeit soll für vier Stunden ruhen
Statt zwei soll der Streik diesmal vier Stunden dauern und erneut in jeder Schicht wiederholt werden. Betroffen sind neben Wolfsburg auch wieder Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie die "Gläserne Manufaktur" in Dresden.
In dem seit September laufenden Tarifstreit um Lohnkürzungen, Werksschließungen und Stellenabbau sind die Fronten verhärtet. Auf der Betriebsversammlung am Mittwoch hatte Konzernchef Oliver Blume (56) den Sparkurs noch einmal bekräftigt.
Die Gewerkschaft hatte die Konzernspitze dagegen aufgefordert, von ihren Maximalforderungen abzurücken. Werksschließungen, Massenentlassungen und Einschnitte ins monatliche Entgelt kämen für die Arbeitnehmerseite weiterhin nicht infrage.
Von der nächsten Verhandlungsrunde erwarte sie nun eine Weichenstellung: Entweder gebe es eine Annäherung oder eine weitere Eskalation.
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen, für die 2021 eine Angleichung an den Haustarif vereinbart wurde.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa