Zwickau - Die Fahrzeugfertigung von Volkswagen in Zwickau muss aus Sicht von VW-Sachsen-Chef Danny Auerswald deutlich produktiver werden.
Dazu müssten einerseits die Arbeitskosten sinken. Andererseits müsse der Grad der Automatisierung forciert werden, sagte Auerswald beim Automotive Forum in Zwickau.
Die Weichen müssten jetzt gestellt werden, mahnte er, damit sich der Standort für künftige Modellgenerationen empfehle. Potenzial sehe er auch mit Blick auf die Einführung Künstlicher Intelligenz in der Produktion.
Der Volkswagen-Konzern plant angesichts hoher Produktionskosten in Deutschland einen harten Sparkurs. Dazu will der Autobauer die Tariflöhne um zehn Prozent senken. Laut Betriebsrat plant die Unternehmensführung zudem, mindestens drei Werke zu schließen und an den übrigen Standorten die Kapazität zu verringern.
Dagegen gibt es großen Widerstand der Belegschaften auch in Sachsen. Hier hat Volkswagen rund 12.000 Beschäftigte an drei Standorten: Zwickau, Chemnitz und Dresden.
IHK-Präsident: Nicht nach Postleitzahlen entscheiden!
Der Präsident der IHK Chemnitz Max Jankowsky (31) forderte Volkswagen auf, rasch Klarheit zur Zukunft der einzelnen Standorte zu schaffen. Das aktuelle Informationsvakuum schade sehr.
Einerseits gehe bei den Beschäftigten große Angst um, andererseits würden Planungen von Zulieferern erschwert, erklärte Jankowsky. Es dürfe nicht sein, dass VW-Beschäftigte am Jahresende mit ihrer Familie Weihnachten feierten, ohne zu wissen, wie es für sie weitergehe.
Deswegen brauche es eine klare Ansage der Unternehmensführung in Wolfsburg. "Dabei muss nach Kennzahlen entschieden werden, nicht nach Postleitzahlen."
Die beiden großen Standorte von Volkswagen in Sachsen - die Autofabrik in Zwickau und das Motorenwerk in Chemnitz - sieht Jankowsky innerhalb des Unternehmens an sich sehr gut aufgestellt.