VW-Manager verlangen mehr Geld: Streit geht in nächste Runde!

Braunschweig - Wegen des Sparkurses in Wolfsburg hat VW auch früheren Managern eine Lohnerhöhung gestrichen. Erste Klagen dagegen waren gescheitert. Doch der Streit ist damit längst nicht beigelegt.

VW und die klagenden Führungskräfte streiten sich vor dem Arbeitsgericht in Braunschweig. (Archivbild)
VW und die klagenden Führungskräfte streiten sich vor dem Arbeitsgericht in Braunschweig. (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Der Rechtsstreit um gekürzte Managergehälter bei VW soll in die nächste Instanz gehen. Die meisten der Mitte Oktober vor Gericht unterlegenen früheren Führungskräfte würden Berufung einlegen, sagte deren Anwalt Ulrich Conrady auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir haben noch keine Berufungen eingelegt, werden dies aber für die Mehrheit der Kläger tun", so Conrady.

"Die Aufträge hierfür liegen bereits vor." Die Urteile der ersten Instanz seien erst am Mittwoch zugestellt worden, die Berufungsfrist laufe daher noch bis 6. Dezember. Zuvor hatte die "Braunschweiger Zeitung" berichtet.

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Das Arbeitsgericht Braunschweig hatte am 15. Oktober die ersten 23 Klagen ehemaliger VW-Manager gegen den neuen Sparkurs des Autobauers abgelehnt. Über weitere drei Klagen soll am Montag entschieden werden. Bei den Verfahren geht es dem Gericht zufolge um eine Gehaltserhöhung und 1000 Euro Prämie, die VW seinen leitenden Angestellten gestrichen hatte.

Neben den bereits verhandelten Fällen gibt es noch rund 75 weitere Klagen, die ebenfalls am Arbeitsgericht Braunschweig verhandelt werden sollen.

Keine Tariferhöhung für Manager

Volkswagen hat aufgrund der aktuellen Krise die Tariferhöhung für seine Manager gestrichen. Diese wollen das nicht einfach hinnehmen. (Archivbild)
Volkswagen hat aufgrund der aktuellen Krise die Tariferhöhung für seine Manager gestrichen. Diese wollen das nicht einfach hinnehmen. (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Bei den Klägern handelt es sich nach Angaben des Gerichts fast durchweg um Mitarbeiter im Vorruhestand, die bei VW weiter auf der Gehaltsliste stehen.

Nur einer der Kläger stehe noch im aktiven Dienst des Autobauers, alle anderen seien im Rahmen sogenannter Zeit-Wertpapiere bereits aus dem Arbeitsleben ausgeschieden.

Mit solchen "Zeit-Wertpapieren" konnten VW-Mitarbeiter Entgeltbestandteile umwandeln und so früher in den Ruhestand gehen - bei Fortzahlung ihrer Bezüge.

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VW hatte im Frühjahr im Rahmen seines Sparprogramms beschlossen, auch die Führungskräfte daran zu beteiligen.

Dem außertariflich bezahlten Managementkreis wurde die erwartete Übernahme der Tariferhöhung gestrichen. Dadurch entfielen die im Mai anstehende Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent und 1000 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Die Betroffenen berufen sich nun auf eine Zusage des Autobauers von 2023, diese Bestandteile des Tarifabschlusses für sie zu übernehmen. VW weist die Forderungen zurück.

Titelfoto: Bildmontage: Julian Stratenschulte/dpa

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