Sparpläne bei VW: Zulieferer in Sachsen-Anhalt fürchten um Auftragslage

Haldensleben/Wolfsburg - Mögliche Sparpläne bei Volkswagen könnten auch auf Zulieferbetriebe in Sachsen-Anhalt Auswirkungen haben.

Da es noch keine konkreten Pläne bei VW gäbe, haben die Zulieferer noch eine gewisse Zeitspanne, um zu reagieren, glaubt der Vorstandsvorsitzende des Kompetenznetzwerks MAHREG Automotive. (Symbolbild)
Da es noch keine konkreten Pläne bei VW gäbe, haben die Zulieferer noch eine gewisse Zeitspanne, um zu reagieren, glaubt der Vorstandsvorsitzende des Kompetenznetzwerks MAHREG Automotive. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

"Grundsätzlich ist das eine schwierige Situation", sagt der Vorstandsvorsitzende des Kompetenznetzwerks MAHREG Automotive, Stefan Schünemann.

Die Branche stecke wie andere Industriebereiche mitten in einer Transformation.

Nach Angaben des Kompetenznetzwerks sind in der Auto-Zulieferindustrie in Sachsen-Anhalt bis zu 27.000 Menschen beschäftigt. Nur ein kleiner Teil davon, etwa 4.000, könnten dabei direkt klassischen Zulieferbetrieben zugeordnet werden.

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Der Großteil seien Unternehmen der Metall- oder Kunststoffindustrie oder Ingenieurdienstleister, die nur teilweise für die Automobilbranche arbeiteten. Sie hätten auch andere Auftraggeber und könnten daher Schwankungen bei der Auftragslage ausgleichen, sagt Schünemann.

Aber es sei nicht wegzudiskutieren: "In der ohnehin schon relativ angespannten Situation der Branche kommen die Ankündigungen von VW noch obendrauf."

Sachsen-Anhalt sei eine Zulieferregion mit vielen kleineren Unternehmen. Diese seien oft flexibler. "Das muss man zum Vorteil ummünzen."

IFA aus Haldensleben arbeitet seit der Wende mit VW zusammen

Das Unternehmen IFA in Haldensleben produziert unter anderem Antriebswellen und Gelenke. Volkswagen war einer seiner ersten Kunden. (Archivbild)
Das Unternehmen IFA in Haldensleben produziert unter anderem Antriebswellen und Gelenke. Volkswagen war einer seiner ersten Kunden. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Ein Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, das schon lange für Volkswagen arbeitet, ist IFA mit Stammsitz in Haldensleben.

"Nach der Wende war Volkswagen einer der ersten Kunden", sagt IFA-Geschäftsführer Jan-Christoph Maser. "Wir sind schon durch einige Krisen gemeinsam gegangen und wir werden auch durch diese Herausforderung gemeinsam durchgehen."

Überrascht sei er nicht von der Nachricht, dass VW den eingeschlagenen Sparkurs noch verschärfen wolle. Die ganze Automobilbranche stecke mitten in der Transformation.

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Werkschließungen hätten immer für eine Region Auswirkungen, vom Zulieferer bis zum Bäcker an der Ecke, sagt Maser. "Aber für uns sehe ich momentan noch keine große Befürchtung."

Man sei breiter aufgestellt und habe ein gewisses Kundenportfolio, um im Zweifelsfall Schwankungen der Auftragslage ausgleichen zu können.

Europas größter Autobauer Volkswagen hatte am Montag angekündigt, angesichts der sich zuspitzenden Lage den Sparkurs bei der Kernmarke VW zu verschärfen. Werkschließungen in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen werden nicht länger ausgeschlossen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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