Wolfsburg - Sie gilt als wichtigster Termin für die Fünf-Jahres-Planung bei VW: die jährliche Planungsrunde im November. Doch jetzt macht das Ringen um die Sparpläne dem Konzern einen Strich durch die Rechnung.
Wegen der laufenden Spardiskussion in Wolfsburg verschiebt VW seine für Freitag geplante Planungsrunde.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat zwar stattfinden, Werksbelegung und Investitionen der nächsten fünf Jahre sollen dort aber nicht komplett festgezurrt werden. Grund sind die noch laufenden Verhandlungen mit IG Metall und Betriebsrat über die jüngsten Sparpläne, hieß es in Konzernkreisen.
Einen neuen Termin gibt es den Angaben zufolge nicht. Zunächst müsse abgewartet werden, auf welche Maßnahmen man sich mit IG Metall und Betriebsrat einigen könne.
Erst nach Abschluss der Gespräche könne die Runde nachgeholt werden. Kommende Woche treffen Unternehmen und Gewerkschaft zu ihrer dritten Verhandlungsrunde zusammen.
Europas größter Autobauer hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen sind nicht länger ausgeschlossen.
Planungsrunde bereits einmal vertagt
In der laufenden Tarifrunde fordert VW zudem eine Kürzung der Löhne um zehn Prozent und will daneben verschiedene Zulagen und Boni streichen.
Laut Betriebsrat stehen mindestens drei Werke und Zehntausende Jobs auf dem Prüfstand.
Die Planungsrunde entscheidet bei VW traditionell im November über die Werksbelegung und die Verteilung der Investitionen der kommenden fünf Jahre.
Bereits vor zwei Jahren hatte der damals neue Konzernchef Oliver Blume (56) die Runde aufs neue Jahr vertagt, um zunächst eine Bestandsaufnahme vornehmen zu können.
2021 hatte ein Machtkampf zwischen Blumes Vorgänger Herbert Diess (66) und dem Betriebsrat für Verzug bei der Planungsrunde gesorgt.