Mitarbeiter wie Sklaven behandelt? VW in Brasilien verklagt

Von Denis Düttmann

Brasília (Brasilien) - Auf einer Farm im Amazonas-Gebiet sollen Arbeiter in den 1970ern und 1980ern wie Leibeigene gehalten worden sein. Eine außergerichtliche Einigung mit Volkswagen do Brasil ist bereits gescheitert.

Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues fordert Entschädigungszahlungen in Höhe von 26 Millionen Euro. (Archivbild)
Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues fordert Entschädigungszahlungen in Höhe von 26 Millionen Euro. (Archivbild)  © Andressa Andressa/dpa

In der Zivilklage fordert die brasilianische Staatsanwaltschaft Entschädigungszahlungen in Höhe von 165 Millionen Reais (rund 26 Millionen Euro).

Volkswagen do Brasil äußerte sich dazu auf Anfrage zunächst nicht. Im März vergangenen Jahres war eine außergerichtliche Einigung gescheitert.

Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zustände auf dem Agrarbetrieb Fazenda Volkswagen, der einer Tochterfirma von Volkswagen do Brasil gehörte.

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Nach Angaben der Ermittler hinderten bewaffnete Wachleute und ein System der Schuldknechtschaft die Arbeiter am Verlassen der Farm.

Dies seien Merkmale von moderner Sklavenarbeit.

VW-Arbeiter in Brasilien entwürdigenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt?

Eine außergerichtliche Einigung mit VW ist im vergangenen Jahr gescheitert. (Archivbild)
Eine außergerichtliche Einigung mit VW ist im vergangenen Jahr gescheitert. (Archivbild)  © Sina Schuldt/dpa

"Dokumente und Zeugenaussagen belegen die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen auf der Fazenda während dieser Zeit", sagte Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues.

"Die Arbeiter waren durch erschöpfende Arbeitszeiten, entwürdigende Arbeitsbedingungen und Schuldknechtschaft sklavereiähnlichen Bedingungen ausgesetzt."

Mit der Fazenda Volkswagen wollte der Autokonzern damals in das Fleischgeschäft einsteigen. Die Farm wurde in den 1970er Jahren gegründet und von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützt.

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Sie war rund 1400 Quadratkilometer groß und hatte etwa 300 Arbeiter.

Die für die Rodung zuständigen Leiharbeiter waren nicht direkt bei dem Tochterunternehmen angestellt.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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