Von Frank Johannsen, Andreas Hummel
Zwickau - Nicht nur in Wolfsburg läuteten die Beschäftigten des VW-Werks das Ende der Friedenspflicht am Samstag symbolisch aus. Auch im Zwickauer Werk stehen alle Zeichen auf Warnstreik: am Montag soll es los gehen.
In Zwickau versammelten sich am gestrigen Samstagabend mehrere Hundert Mitarbeiter bei Punsch und Bratwurst vor dem Werkstor.
Gemeinsam demonstrierten sie ihre Streikbereitschaft. Verstärkt wurde das Signal mit einem roten Bengalfeuer.
Der Betriebsratschef des Zwickauer Werks, Uwe Kunstmann, sagte: "Der Worte sind genug gewechselt, ab nächster Woche werden Taten folgen." Der VW-Vorstand müsse endlich zur Vernunft kommen.
Die IG Metall rief am Sonntagmittag zu flächendeckenden Warnstreiks bei Volkswagen auf.
"Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen", kündigte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger an.
Friedenspflicht im VW-Werk Zwickau endete um Mitternacht
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung.
Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Die Beschäftigungssicherung wurde aufgekündigt. Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht.
Die Friedenspflicht, in der Streiks nicht erlaubt sind, lief um Mitternacht aus. Ab 1. Dezember sind damit auch Arbeitsniederlegungen möglich.
Die IG Metall hat bereits angekündigt, ab Anfang Dezember zu Warnstreiks aufzurufen. Konkrete Termine nannte die Gewerkschaft bisher nicht.