WHO warnt vor Vogelgrippe: Hohe Sterblichkeit bei Menschen

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußert sich besorgt über die zunehmende Ausbreitung der Vogelgrippe H5N1 auf neue Arten. Erst im vergangenen Monat kamen Kühe und Ziegen hinzu - eine Überraschung für die Experten, da man die für nicht so anfällig für diese Form der Grippe hielt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der Vogelgrippe.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der Vogelgrippe.  © dpa/Jorge Saenz

H5N1 sei zu einer "globalen Tierpandemie" geworden, so der Chefwissenschaftler der UN-Gesundheitsbehörde, Jeremy Farrar (63). Die große Sorge bestehe darin, dass das Virus zunehmend Menschen infiziere und die Fähigkeit entwickele, sich von Mensch zu Mensch zu übertragen.

Bisher sei dies nicht bekannt, aber in den Hunderten Fällen, in denen Menschen durch Kontakt mit Tieren infiziert wurden, "sei die Sterblichkeitsrate außerordentlich hoch".

So habe die WHO von Anfang 2003 bis zum 1. April dieses Jahres bei 889 nachgewiesenen Fällen in 23 Ländern 463 Todesfälle registriert. Das entspricht einer Sterblichkeitsrate von 52 Prozent.

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Farrar fordert deshalb eine Verstärkung der Überwachung und betont, es sei "sehr wichtig zu verstehen, wie viele Infektionen beim Menschen auftreten (...), denn dort wird die Anpassung (des Virus) stattfinden".

Mensch nach Kontakt zu Kühen mit Vogelgrippe infiziert

Auch bei Milchkühen wurde das Virus inzwischen nachgewiesen. (Symbolfoto)
Auch bei Milchkühen wurde das Virus inzwischen nachgewiesen. (Symbolfoto)  © dpa/Bernd Wüstneck

Erst vor wenigen Wochen war ein Mensch in Texas positiv auf das Virus getestet worden, nachdem diese Person zuvor Kontakt zu Milchkühen hatte, bei denen das H5N1 vermutet wurde. Es war der zweite registrierte Fall in den Vereinigten Staaten.

Nachgewiesen wurde die Vogelgrippe bei US-Kühen indes erstmals im März. Die Krankheit sei vor allem bei älteren Kühen in den Bundesstaaten Texas, Kansas und New Mexico aufgetreten.

Es führte unter anderem dazu, dass diese weniger Appetit hätten und weniger Milch gäben, so das dortige Landwirtschaftsministerium damals. Als mutmaßliche Überträger galten infizierte Wildvögel.

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Doch wie geht es nun weiter? Die US-Gesundheitsbehörde CDC stufte das Ansteckungsrisiko für Menschen in den USA Anfang April als gering ein.

Und auch die Worte von Experte Farrar machen Mut: Anstrengungen zur Entwicklung von Impfstoffen und Therapeutika seien bereits im Gange.

Titelfoto: dpa/Jorge Saenz

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