Keine Behandlung möglich: Über 100 Seelöwen an Virus gestorben
Buenos Aires - In Argentinien sind in den vergangenen Tagen mehr als hundert Seelöwen an der Vogelgrippe gestorben.
Die Umweltbehörde in der südlichen Provinz Rio Negro berichtete am gestrigen Dienstag (Ortszeit) von "50 weiteren toten Exemplaren mit Symptomen der Vogelgrippe". Bereits davor waren tote Seelöwen an mehreren Orten entlang der Atlantikküste des südamerikanischen Landes gemeldet worden.
Die Zahl der toten Tiere steige weiter an, sagte ein örtlicher Beamter der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt keine tierärztliche Behandlung für diese Fälle", fügte er hinzu.
Der Vogelgrippe-Erreger H5N1 befällt vor allem Vögel, kann in seltenen Fällen jedoch auch auf Säugetiere und Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen.
So wurde der Krankheitserreger bereits bei Füchsen und Ottern in Großbritannien, einer Katze in Frankreich und Grizzlybären in den USA nachgewiesen. Bei allen Säugetieren wurde vermutet, dass sie zuvor infizierte Vögel gefressen hatten.
Seelöwen sind - wie Robben und Walrosse - Meeressäugetiere. Ausgewachsene Männchen können bis zu 300 Kilogramm wiegen. Die Bevölkerung in Argentinien wurde aufgerufen, Strände, an denen verendete Seelöwen entdeckt worden waren, zu meiden.
Anfang des Jahres waren in Peru hunderte Seelöwen tot aufgefunden worden, nachdem die hochansteckende Tierkrankheit zuvor in Europa und Südamerika gewütet hatte.
Titelfoto: Fotomontage: Juan Macri/AP/dpa, Juan Macri/AP/dpa