Werbe-Zoff: Verbraucherschützer verklagen Amazon!
Berlin - Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) will rechtlich gegen Amazon "Prime Video" vorgehen. Der Grund: Ab dem 5. Februar wird jeder Kunde beim Streamen mit Werbung konfrontiert - es sei denn, er zahlt monatlich 2,99 Euro mehr.
Der Onlinehändler hatte die Änderung zwar angekündigt, aus Sicht der Verbraucherschützer ist das jedoch nicht ausreichend, damit die Neuerung wirksam werden kann.
Der Anbieter müsse sich die Zustimmung seiner Nutzer einholen, da es sich nach Einschätzung des Verbands um eine wesentliche Vertragsänderung handelt.
Die VZBV hat die Amazon Digital Germany GmbH zunächst abgemahnt und wird nun gegen das einseitige Vorgehen klagen, berichtet das "Handelsblatt".
"Amazon darf seine Prime-Video-Kunden nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen", sagte Verbandschefin Ramona Pop (46, Grüne). "Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht."
Nutzer müssten zustimmen, wenn sie - wie in diesem Fall - von erheblichen Vertragsänderungen betroffen seien.
Amazon widerspricht Vorwürfen
Mit der Klage geht der Verband gegen die einseitige Änderung des Anbieters vor. User von "Prime Video" haben nach Ansicht des VZBV weiterhin Anspruch auf die werbefreie Option für den bisher vertraglich vereinbarten Betrag.
Amazon wies die Vorwürfe zurück. Man habe alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt, sagte Amazon-Sprecher Michael Ostermeier dem Fachportal "Meedia".
"Prime Video Kunden wurden Anfang des Jahres transparent und im Einklang mit rechtlichen Bestimmungen per E-Mail informiert, dabei wurde auch der Preis der werbefreien Option mit 2,99 Euro angekündigt."
Die Kunden hätten "alle Optionen und können ihre Prime-Mitgliedschaft mit eingeschränkter Werbung weiter wie bisher nutzen, zu einer werbefreien Version wechseln oder ihre Mitgliedschaft jederzeit beenden".
Titelfoto: Silas Stein/dpa