Hamburg - Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die "Mogelpackung des Jahres 2024" gekürt. Fast die Hälfte der mehr als 32.000 abgegebenen Stimmen gingen an das Getränk Granini Trinkgenuss Orange.
Laut Verbraucherzentrale hatte der Hersteller erst im Frühjahr 2024 die Rezeptur des beliebten Orangensaftes verändert: Die Menge pro Flasche wurde einfach halbiert und durch Zuckerwasser ersetzt. Ganz schön dreist! Den Verkaufspreis behielt der Handel nämlich einfach so bei.
Blickt man allein auf den Fruchtsaftanteil, hat sich der Preis damit aber eigentlich verdoppelt. Eine Preiserhöhung, die für Kunden und Kundinnen aber gar nicht so leicht zu durchschauen ist. Einen Hinweis auf die neue Zusammensetzung der Zutaten gibt es auf dem Etikett der Flasche nicht. Lediglich die Auslobung von "100% Fruchtsaft" auf der Banderole wurde gestrichen. Ein entsprechender Hinweis mit der neuen Angabe "50% Fruchtsaft" fehlt dagegen.
"Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben Eckes-Granini zu Recht einen Denkzettel verpasst. Der Anbieter hat seinen hundertprozentigen Orangensaft gestreckt und auch noch versucht, dies zu vertuschen", sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale am Mittwoch in Hamburg.
Mit der "Mogelpackung des Jahres" rückt die Verbraucherzentrale Hamburg die Tricksereien der Unternehmen ins Rampenlicht. "Wir machen sichtbar, was die Anbieter lieber verbergen würden", so Valet weiter.
Kräutersalz und Vanille-Eis landen auf den Plätzen zwei und drei
Insgesamt 32.441 Menschen hatten laut Verbraucherzentrale dieses Mal an der Wahl teilgenommen. Für Granini Trinkgenuss Orange wurden 15.694 Stimmen (48,4 Prozent) abgegeben.
Der zweite Platz ging an das Tomaten-Gewürzsalz von Ulrich Walter (6892 Stimmen/21,2 Prozent), der dritte Platz an Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever (4544 Stimmen/14 Prozent), Platz vier an die Dove Duschcreme von Unilever (3086 Stimmen/9,5 Prozent) und Platz fünf an die Biscotto Waffelblättchen von Aldi Nord (2225 Stimmen/6,9 Prozent).
Weitere Informationen zur "Mogelpackung des Jahres 2024" gibt es auf der Website der Verbraucherzentrale.