Abmahnung! Iglo darf Tiefkühl-Produkt nicht mehr "Veggie" nennen
Hamburg - Von wegen Veggie! Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Lebensmittelkonzern Iglo erfolgreich abgemahnt.
Das Unternehmen darf sein Tiefkühlgericht "Gnocchi mit Blattspinat in feiner Gorgonzola-Sauce" nicht länger unter der Marke "Veggie Love Meals" führen. Denn das Produkt ist keineswegs vegetarisch!
Der verwendete Gorgonzola-Käse enthält tierisches Lab, das in der Regel aus den Mägen geschlachteter Kälber stammt, wie die Verbrauchenzentrale erklärte.
"Bei einem Produkt mit dem Namen 'Veggie' müssen sich Verbraucher und Verbraucherinnen darauf verlassen können, dass es zu 100 Prozent vegetarisch ist. Tierisches Lab hat in einem vegetarischen Produkt nichts zu suchen!", sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Auf der Rückseite der Produktverpackung hatte Iglo zwar eingeräumt, dass das Tiefkühlgericht "per Definition nicht vegetarisch" sei, korrigierte den irreführenden Begriff "Veggie", der deutlich sichtbar auf der Vorderseite stand, nicht.
Iglo lenkt kurz vor Gerichtstermin ein
"Das Vorgehen von Iglo in diesem Fall wirft kein gutes Bild auf den Markenhersteller. Nur nach langer Hinhaltetaktik hat Iglo die Unterlassungserklärung unterschrieben", blickte Valet auf den Prozess zurück.
Bereits im November 2023 hatte die Verbraucherzentrale seinen Angaben nach, die Abmahnung verschickt. Doch erst jetzt, kurz vor einer mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht, lenkte das Unternehmen ein.
Trotz der erfolgreichen Unterlassungsklage wird das Produkt "Gnocchi mit Blattspinat in feiner Gorgonzola-Sauce" noch bis Mai 2025 in den Tiefkühltruhen liegen.
"Um eine unnötige Vernichtung von Lebensmitteln zu vermeiden, haben wir Iglo eine großzügige Übergangsfrist für den Abverkauf des Produkts eingeräumt", begründete Valet. Vegetarier sollten das Fertiggericht also meiden, wenn sie bei ihrer Ernährung darauf Wert legen sollten.
Titelfoto: Fotomontage: Markus Scholz/dpa, Verbraucherzentrale Hamburg