US-Wahlkampf startet: Mehrheit traut Biden keine zweite Amtszeit zu

Washington D.C. (USA) - Am 5. November 2024 wird in den USA gewählt. US-Präsident Joe Biden hat bereits vor zwei Wochen angekündigt, erneut zu kandidieren. Doch nur eine Minderheit der amerikanischen Wähler traut dem 80-Jährigen eine zweite Amtszeit zu, wie jüngste Umfragewerten offenbaren.

US-Präsident Joe Biden (80, r.) schaut wohl mit einem mulmigen Gefühl auf seine derzeitigen Umfragewerte.
US-Präsident Joe Biden (80, r.) schaut wohl mit einem mulmigen Gefühl auf seine derzeitigen Umfragewerte.  © Evan Vucci/AP/dpa

Denn das Staatsoberhaupt im Weißen Haus verliert an Rückhalt, auch bei den eigenen Leuten.

Bei den sogenannten Unabhängigen, also Wählern ohne feste Parteibindung, wünschen sich 77 Prozent einen anderen demokratischen Bewerber für das Präsidentschaftsamt.

Das ergab eine Umfrage, die die Washington Post zusammen mit dem Fernsehsender ABC durchführte.

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Auch Bidens Anhänger und Wähler der Demokraten sind sich ob der Unterstützung ihres Mannes in Washington nicht sicher. Knapp 47 Prozent der Befragten gaben an, dass die Demokratische Partei lieber einen anderen Bewerber ins Rennen schicken sollte.

Zuletzt waren auch Bidens Zustimmungswerte für seine Arbeit abgesackt. Nur noch 36 Prozent sind mit seiner Arbeit als Präsident zufrieden. 56 Prozent sind unzufrieden.

Der Fernsehsender ABC berichtet, dass es für diese Stimmung in der Bevölkerung mehrere Gründe geben könnte. Da ist zum einen das hohe Alter des Präsidenten. Mit 80 Jahren auf dem Buckel ist Biden der älteste US-Präsident aller Zeiten.

Das macht sich auch in immer wiederkehrenden Aussetzern bemerkbar. So vergisst Biden häufiger mal, was er eigentlich sagen wollte, oder spricht mitunter unverständliche Sätze in die Fernsehkamera.

So schauen die Umfragen bei Konkurrent Donald Trump aus

Nur rund ein Drittel der Befragten traut Biden noch die mentale Fitness im Kopf zu. Und auch bei der körperlichen Fitness sind es nur 32 Prozent, die bei Biden noch auf die Reserven zählen, die das US-Präsidentenamt dem Inhaber abverlangt.

Hingegen genießt der vier Jahre jüngere Konkurrent, Republikaner Donald Trump (76), in beiden Kategorien mit 54 Prozent und 64 Prozent derzeit eine deutliche Zustimmung.

Auch in einem direkten Vergleich hätte Trump im Gegensatz zu Biden bessere Karten. Wenn schon jetzt Präsidentschaftswahl wäre, käme der Demokrat Biden laut einer Umfrage von ABC News auf 39 Prozent der Stimmen, während sich Republikaner Donald Trump über 45 Prozent der Stimmen freuen könnte.

Doch obwohl Trump derzeit gute Umfragewerte genießt und das republikanische Bewerberfeld dominiert, ist ein Großteil der amerikanischen Wähler ob seiner möglichen Steuervergehen, Vergewaltigungsvorwürfe und der Handlungen während seiner Amtszeit zwischen 2017 und 2021 weiterhin skeptisch.

Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa

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