Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia: Trump bangt um seine Kandidatur
Atlanta - Weder der republikanische, noch der demokratische Kandidat konnte im ersten Wahldurchgang bei den US-Zwischenwahlen die Mehrheit im Bundesstaat Georgia für sich gewinnen. Eine Stichwahl entscheidet nun über den letzten Sitz im US-Senat. Auch Donald Trump (76) schaut gespannt zu.
Gegenüber stehen sich der demokratische Kandidat und Amtsinhaber Raphael Warnock (53) sowie sein republikanischer Herausforderer und Ex-Footballspieler Herschel Walker (60).
Keiner von beiden konnte bei den Zwischenwahlen vor vier Wochen, genannt "Midterms", die nötigen 50 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. Somit sieht das Wahlrecht des US-Bundesstaates eine Stichwahl vor, die darüber entscheidet, wer für Georgia in den Senat einzieht.
Beide Kontrahenten verfehlten die nötige Mehrheit von 50 Prozent nur sehr knapp mit 49,4 (Warnock) bzw. 48,5 Prozent (Walker).
Kritik aus eigenen Reihen: In Georgia steht Trumps Kandidatur auf dem Spiel
Unabhängig von dieser Stichwahl steht der Ausgang der US-Zwischenwahlen schon längst fest. Während die Demokraten im Senat eine knappe Mehrheit verteidigen konnten, gewannen die Republikaner eine Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Die Besonderheit dieser Stichwahl liegt somit nicht in der Entscheidung über die Mehrheitsverhältnisse, sondern in Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren.
Herschel Walker ist dabei einer von mehreren republikanischen Kandidaten, die offenkundig von Donald Trump unterstützt wurden. Die meisten von ihnen verloren die Wahl und brachten dem Ex-Präsidenten viel Kritik ein, auch aus den eigenen Reihen.
Verliert mit Walker nun ein weiterer Trump-Kandidat die Wahl, so wird sich die Kritik verstärken und ein möglicher Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2024 wird für den 76-Jährigen immer unwahrscheinlicher.
Die Ergebnisse zur Stichwahl in Georgia werden zur deutschen Zeit am Mittwoch erwartet.
Titelfoto: J. Scott Applewhite/AP/dpa - Andrew Harnik/AP/dpa