Kamala Harris: Kann es die Vizepräsidentin mit Trump aufnehmen?
Washington - Unter Joe Biden (81) war sie stets die Nummer zwei der Demokraten. Spätestens seit Sonntagabend hat die bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris (59) den Chefsessel im Weißen Haus fest im Blick.
Nach seiner Erklärung, dass er nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren wolle, erklärte Biden im selben Atemzug seine volle Unterstützung für die Nominierung seiner derzeitigen Vizepräsidentin.
Die Vorschusslorbeeren, mit denen er die 59-Jährige ins Rennen schickt, können sich in jedem Bewerbungsschreiben sehen lassen: "Heute möchte ich meine volle Unterstützung und Bewunderung für Kamala als Kandidatin unserer Partei in diesem Jahr zum Ausdruck bringen."
Auch wenn die Partei der Demokraten noch darüber entscheiden muss, wer es mit Donald Trump am 5. November aufnehmen soll, wird bereits heiß diskutiert, ob Harris überhaupt eine Chance hätte.
Ihr Name fiel angesichts der sich häufenden Aussetzer von Biden bereits häufiger, wenn es um einen möglichen Nachfolger des 81-Jährigen ging. Doch wer ist diese Frau überhaupt?
Kamala Harris: Ihr Umfragewerte sind nicht gerade super!
Ihre politische Karriere begann ihrem Lebenslauf zufolge im sonnigen Bundesstaat Kalifornien, wo sie zunächst als Staatsanwältin und anschließend als Justizministerin tätig war.
Dort wurde sie im Jahr 1964 auch als Tochter einer Einwanderer-Familie geboren: Ihre Mutter stammt aus Indien, ihr Vater aus Jamaika. Kein Wunder also, dass sich ihre Partei vor allem bei den Wählern mit Migrationshintergrund durchaus einen Vorteil erhofft.
Ihre bisherigen Umfragewerte konnten davon allerdings nur bedingt profitieren. Einer Umfrage des Magazins "Politico" zufolge sprachen sich nur 21 Prozent der Befragten dafür aus, dass Harris im Fall eines Ausstiegs von Biden übernehmen sollte.
Dabei spricht es Bände, dass ganze 41 Prozent angaben, dass sie überhaupt nicht wüssten, wer stattdessen für die Demokraten antreten sollte. Auch in der Frage nach der Beliebtheit lag die 59-Jährige meist knapp unter den Umfragewerten von Biden - und der wiederum weit hinter Donald Trump.
Doch für Harris gibt es zumindest einen Hoffnungsschimmer: Wie die ARD-Korrespondentin aus Washington, Katrin Brand, am Sonntag berichtet, könne die Vizepräsidentin mit ihrer Politik für die Verteidigung der Frauenrechte derzeit bei den Wählern punkten. Eine besonders gute Rednerin sei sie allerdings nicht.
Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa