TV-Duell zwischen Trump und Harris: Plötzlich meldet sich ein Superstar zu Wort
Philadelphia/Washington - Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (59) hat sich mit ihrem Kontrahenten Donald Trump (78) eine hitzige TV-Debatte geliefert und im Anschluss überraschend die Unterstützung von US-Superstar Taylor Swift (34) gesichert.
Harris und Trump überzogen sich bei ihrem ersten Duell gegenseitig mit scharfen Angriffen. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten.
Swifts Unterstützung für Harris unmittelbar im Anschluss stellte die Debatte aber in den Schatten, denn der Einfluss der Sängerin in den USA ist immens und dürfte den Wahlkampf merklich beeinflussen.
Es war das erste Mal, dass sich die amtierende Vizepräsidentin Harris und der frühere Präsident Trump von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden - und das gleich zum vermutlich wichtigsten Showdown vor der Wahl am 5. November.
Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen auf der Bühne schüttelten die beiden einander die Hand. Die Demokratin ging auf den Republikaner zu und stellte sich in der Veranstaltungshalle in Philadelphia als "Kamala Harris" vor. Danach gingen beide sofort in den Angriffsmodus über.
Trump bezeichnete Harris beispielsweise wiederkehrend als "radikale Linke". Die Demokratin wiederum sagte mehrfach, ihrem Kontrahenten seien die Bedürfnisse der Bürger egal, ihm gehe es nur darum, andere herunterzumachen. Die beiden warfen einander auch mehrfach vor zu lügen.
Taylor Swift unterstützt Kamala Harris
Das Duell, das der Sender ABC ausrichtete, war vor allem für Harris eine Bewährungsprobe - Trump dagegen hat schon diverse Fernsehdebatten bestritten, auch in seinen früheren Wahlkämpfen 2016 und 2020.
Überraschend meldete sich wenige Minuten nach Ende der Debatte mit Taylor Swift eine einflussreiche US-Persönlichkeit zu Wort und gab Harris ihren Segen: Sie werde bei der Präsidentenwahl für Harris und deren Vizepräsidenten Tim Walz stimmen, kündigte die Sängerin in einem Beitrag auf Instagram an.
Swift hat bei ihren Fans enormen Einfluss - vor allem bei jungen Frauen, einer wichtigen Wählergruppe - und auf der Plattform Instagram rund 283 Millionen Follower.
In dem Beitrag schrieb sie, die Fernsehdebatte verfolgt zu haben. Es sei ein guter Zeitpunkt, sich über die jeweiligen Positionen der Kandidaten zu informieren. Mit Blick auf Harris schrieb Swift: "Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land so viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden."
Harris und Trump liegen in Umfragen in etwa gleichauf. Beide wollen vor allem unentschlossene Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen.
Harris' Team erklärt sich zu zweiter Debatte im Oktober bereit
Einer aktuellen Umfrage zufolge sind Harris' Positionen vielen Menschen wenig bekannt. Sie bemühte sich daher bei der Debatte, ihre inhaltlichen Ziele auszubreiten - unter anderem bei ihrem Paradethema Abtreibung. Auch diverse außenpolitische Themen - Nahost, Ukraine, China, Afghanistan - kamen zur Sprache. Hier wiederholten die beiden vor allem bekannte Positionen.
Vorab hatte es langes Gezerre um den Termin für die Fernsehdebatte gegeben. Unmittelbar nach dem Duell erklärte sich Harris' Team umgehend zu einer zweiten Debatte im Oktober bereit. Bislang ist allerdings noch kein Termin für ein weiteres Duell vereinbart.
Als Nächstes sind die Vizekandidaten an der Reihe: Tim Walz und J.D. Vance treffen sich am 1. Oktober (Ortszeit) zum Schlagabtausch.
Titelfoto: Bildmontage: Alex Brandon/AP/dpa, Alex Brandon/AP/dpa