Aus Angst vor Trump? Renommierte US-Zeitung rudert im Wahlkampf zurück!
Washington - Seit 1976 hat die US-Zeitung "Washington Post" im US-Wahlkampf stets einen der beiden Präsidentschaftskandidaten unterstützt - bis jetzt. Steckt Amazon-Chef Jeff Bezos (60) hinter der Kehrtwende?
"Die Washington Post wird bei dieser Wahl keinen Präsidentschaftskandidaten unterstützen. Auch nicht bei zukünftigen Präsidentschaftswahlen", verkündete Herausgeber William Lewis (55) in einer Stellungnahme am gestrigen Freitag.
Dass dieser Entschluss als verantwortungslos verurteilt werden könnte, sei dem Blatt dabei bewusst.
Dass eine der größten US-Zeitungen sich beim Kampf zwischen Demokratin Kamala Harris (60) und Republikaner Donald Trump (78) zurückhält, soll bei den Angestellten der "Washington Post" einem Bericht von "CNN" zufolge überhaupt nicht gut angekommen sein.
Es seien sogar bereits Vorbereitungen getroffen worden, um sich wenige Tage vor der US-Wahl am 5. November für Harris auszusprechen - daraus wird nun nichts.
Während Lewis den Schritt mit einer "Rückkehr zu den Wurzeln" erklärte und darauf verwies, dass sich seine Zeitung seit Gründung 1877 und vor 1976 lediglich einmal (1952) auf die Seite eines Anwärters schlug, brachte ein aus Protest zurückgetretener Autor den Namen Jeff Bezos ins Spiel.
Washington Post rief Leser auf, eigene Wahlentscheidungen zu treffen
"Dies ist offensichtlich ein Versuch von Jeff Bezos, die Gunst von Donald Trump in Erwartung seines möglichen Sieges zu gewinnen", erklärte der Ex-Mitarbeiter gegenüber CNN. Dem Multimilliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos gehört die "Washington Post". Er befürchte finanziellen Schaden unter einer möglichen zweiten Trump-Amtszeit.
Die US-Zeitung appellierte derweil an die Fähigkeit ihrer Leser, eine eigene Entscheidung zu treffen. Die Aufgabe der "Washington Post" bestehe darin, mit "überparteilicher" Berichterstattung alle Amerikaner zum Nachdenken anzuregen.
Titelfoto: Bildmontage: Eric BARADAT / AFP, Alex Brandon/AP