Zwei Züge kollidieren, acht Menschen sterben: Liegt die Schuld beim Fahrer?

Kolkata (Indien) - Im Osten Indiens kollidierten am Montag ein Express- und ein Güterzug. Mindestens acht Menschen verloren bei dem Unglück ihr Leben, rund 50 weitere wurden verletzt.

Ein Waggon wurde bei dem Aufprall in die Luft geschleudert und balancierte gefährlich auf einem anderen.
Ein Waggon wurde bei dem Aufprall in die Luft geschleudert und balancierte gefährlich auf einem anderen.  © Diptendu Dutta/AFP

Das Zugunglück ereignete sich, als ein Güterzug am Montagmorgen im Gebiet von New Jalpaiguri im Bundesstaat Westbengalen gegen einen stillstehenden Express-Passagierzug krachte. Das berichtete unter anderem die britische BBC.

Dramatische Bilder vom Unfallort zeigen einen Waggon des Expresszuges, der in der Luft hängt. Zudem entgleisten drei Waggons des Passagierzuges und stürzten um.

Rettungskräfte und Katastrophenteams eilten gegen 9 Uhr morgens (Ortszeit) zur Einsatzstelle, doch für sieben Menschen kam jede Hilfe zu spät. Rund 60 weitere wurden verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht.

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Unter den Toten sind nach der Vorsitzenden der indischen Eisenbahngesellschaft, Jaya Varma Sinha (60), der Fahrer und der Assistenzfahrer des Güterzugs, ein Zugbegleiter sowie fünf Passagiere.

Aber wie konnte es überhaupt zu dem tragischen Unglück kommen?

Hätten die zwei leeren Waggons an dem Personenzug den Aufprall nicht gedämpft, wäre die Opferzahl wahrscheinlich deutlich höher ausgefallen.
Hätten die zwei leeren Waggons an dem Personenzug den Aufprall nicht gedämpft, wäre die Opferzahl wahrscheinlich deutlich höher ausgefallen.  © Diptendu Dutta/AFP

Tragisches Zugunglück in Indien: War der Zugführer schuld?

Die Retter mussten mehrere tote Passagiere aus den Trümmern ziehen.
Die Retter mussten mehrere tote Passagiere aus den Trümmern ziehen.  © Diptendu Dutta/AFP

Mittlerweile seien die Rettungsmaßnahmen abgeschlossen, erklärte Jaya Varma Sinha bei einer Pressekonferenz. Priorität habe nun die medizinische Versorgung der Verletzten.

"Mein Beileid gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Ich bete dafür, dass sich die Verletzten schnell erholen", schrieb Premierminister Narendra Modi (73) auf X. Gleichzeitig kündigte er eine Entschädigung von 200.000 Rupien (rund 2200 Euro) für die Familien der Toten und 50.000 Rupien (rund 560 Euro) für jeden der verletzten Passagiere an.

Die Behörden gehen davon aus, dass "menschliches Versagen" zu dem Unglück geführt haben könnte. "Ein Güterzug hat das Signal missachtet und ist von hinten auf den Zug aufgefahren", sagte Sinha. Abschließend bestätigen könne man dies aber erst nach einer detaillierten Untersuchung.

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Zwei Waggons ohne Passagiere, die an den hinteren Teil des Personenzuges angehängt waren, hätten laut Sinha den Großteil des Zusammenstoßes abgefangen.

Der Vorfall markiert das jüngste Unglück im maroden Schienennetz Indiens, das täglich Millionen von Passagieren befördert. Im Juni vergangenen Jahres tötete eine Kollision von drei Zügen fast 300 Menschen im Bundesstaat Odisha.

Titelfoto: Diptendu Dutta/AFP

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