Verunglücktes Tauchboot "Titan": Fotos zeigen geborgene Trümmerteile im Hafen
St. John's (Kanada) - Nach der Tragödie um das implodierte Tauchboot "Titan" wurden nun die ersten Wrackteile vom Meeresgrund geborgen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wurden die Trümmer des havarierten Tauchbootes am Mittwoch im Hafen von St. John's (Neufundland) abgeladen.
Auf Bildern ist zu sehen, wie Teile der Nase und eine Seitenwand mit heraushängenden Kabeln und Elektronik vom Schiff "Horizon Arctic" geladen wird.
Die "Horizon Arctic", ein Ankerschlepper, der für gewöhnlich Bohrinseln wartet, ist eines der vielen Schiffe, die sich an der vier Tage währenden Suche nach dem verunglückten Tauchboot beteiligte.
Titan-Rettungsaktion: "extrem riskante Operation"
Derweil erklärte das Unternehmen Pelagic Research, dem der Tauchroboter "Odysseus" gehört, die Suche nach Wrackteilen für beendet.
"Wir haben unsere Offshore-Aktivitäten abgeschlossen und sind dabei, das Team zu demobilisieren, um es zu seinen Angehörigen zurückzubringen, und wir werden unsere Anlagen zurück zu unserer Operationsbasis in New York bringen", sagte ein Sprecher zu AFP.
Es habe sich um eine "extrem riskante Operation" gehandelt, betonte der Sprecher. Man habe zehn Tage lang fast rund um die Uhr gearbeitet - zunächst um die Titan zu finden, später um die Wrackteile zu bergen. "Es war extrem anstrengend und erschöpfend für das Team", sagte der Unternehmenssprecher weiter.
Es ist immer noch nicht klar, was die Implosion des Tauchbootes nur wenige Stunden nach Ablegen vom Begleitschiff verursacht habe. Vielfach wurde spekuliert, dass das Unternehmen OceanGate, welches die havarierte Titan konstruierte und Tauchtouren zum 1912 gesunkenen Ozeanriesen Titanic anbot, gravierende Sicherheitsmängel in Kauf nahm.
Das private U-Boot Titan verschwand am Mitte Juni spurlos - es folgte eine Rettungsaktion, an der sich eine ganze Armada an Schiffen und Flugzeugen beteiligte. Vier Tage später wurden die fünfköpfige Crew für tot erklärt.
Titelfoto: Montage: Paul Daly/The Canadian Press/AP/dpa, -/OceanGate Expeditions/AP/dpa