Unbekanntes Objekt bringt Kriegsschiff zum Sinken: Kurz danach passiert das nächste Unglück
Johor (Malaysia) - Ein Kriegsschiff der malaysischen Marine ist nach der Kollision mit einem unbekannten Objekt im Südchinesischen Meer gesunken. Die Crew konnte sich noch retten. Bei der anschließenden Erkundung des Wracks kam es zu einem Unglück - ein Marine-Taucher starb.
Vier Stunden hielt sich das havarierte Kriegsschiff noch mühsam über Wasser. Dann versank die KD Pendekar auf den Meeresgrund.
Wie die Marine Malaysias in einer Mitteilung bestätigte, war das Schnellboot am Sonntag auf Einsatz im Südchinesischen Meer unterwegs, als es zum Unglück kam.
Gegen 12 Uhr bemerkte die Crew demnach ein enormes Leck im Maschinenraum, das sich rasch über weite Teile der Schiffshülle ausbreitete und außer Kontrolle geriet.
Trotz sofort eingeleiteter Reparaturmaßnahmen, musste man das 1979 in Dienst gestellte Kriegsschiff aufgeben. Um 15.41 Uhr (Ortszeit) ging die KD Pendekar, rund zwei Seemeilen von der Küste entfernt, unter.
Für die 39-köpfige Crew ging die Havarie glimpflich aus. Sie alle konnten sich retten, vermisst wird niemand. Herbeigeeilte Schiffe nahmen die Seeleute auf.
Inzwischen haben Marine-Spezialisten mit der Untersuchung des Wracks begonnen. Doch die Arbeiten wurden von einem weiteren Unglück überschattet.
Unglück bei Erkundung des Wracks: Marine-Taucher stirbt
Wie nun bekannt wurde, starb ein Marinetaucher, als er versuchte, zum Wrack zu tauchen.
Gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama bestätigte die Marine den Vorfall, der sich am Mittwoch ereignet hat. Der Soldat konnte offenbar nur noch tot geborgen werden. Eine Autopsie soll genaueres klären. Details zum Unglückshergang wurden nicht bekannt gegeben.
Trotzdem laufen die Arbeiten zur Sicherung und Erkundung des Wracks wie geplant, teilte Verteidigungsminister Datuk Seri Mohamed Khaled Nordin mit. Die Ausrüstung sei in gutem Zustand.
Die weiteren Arbeiten zur Wiederflottmachung und Bergung wolle man allerdings privaten Unternehmen überlassen.
Schnellboot KD Pendekar sinkt vor der Küste Malaysias
Die havarierte KD Pendekar lief 1978 in Schweden vom Stapel und wurde 1979 von der Royal Malaysian Navy in Dienst gestellt. Das knapp 43 Meter lange Schnellboot war für Patrouillen in Küstennähe vorgesehen und unter anderem mit Exocet-Raketen ausgestattet. Drei weitere Boote der Handalan-Klasse sind bei der malaysischen Marine im Einsatz.
Was genau zur Havarie und zum Tod des Tauchers führte, soll nun eine Experten-Kommission klären. Die Marine des südostasiatischen Landes geht nach jetzigem Kenntnisstand von einer Kollision mit einem Unterwasserobjekt aus.
Auch Kriegsschiffe sind vor Havarien und Unglücken nicht gefeilt. So kam es erst vor wenigen Tagen an Bord des stillgelegten Flugzeugträgers "Minsk" zu einem Großbrand. Der Träger sollte zu einem Freizeitpark umgebaut werden und ist wohl nicht mehr zu retten.
Erstmeldung vom 25. August, um 20 Uhr; letzte Aktualisierung am 30. August, um 14.39 Uhr.
Titelfoto: X/@Kay4Kumar