Sie wollte nur Müll wegbringen: Plötzlich wird Rentnerin (93) von Erdloch verschluckt
Görlitz - Plötzlich tat sich der Erdboden auf und verschluckte einen Menschen: Was sich wie der Beginn eines Romans anhört, ist in Görlitz traurige Realität! Am Donnerstag verstarb eine 93-jährige Dame in einem Erdloch, das vorher nicht da war.
Um 9.30 Uhr ging die Seniorin über den Hinterhof im Grünen Graben, um Müll wegzubringen. Dabei stürzte sie. Eine Nachbarin, die im Haus nebenan wohnt, hörte die Hilferufe, sah die Rentnerin auf dem Boden im Innenhof liegen und eilte herunter:
"Ich habe an der falschen Tür geklingelt und bin wieder zurück in meine Wohnung, habe noch mal aus dem Fenster geschaut - und die Frau war weg!", erzählt die schockierte Nachbarin.
Wo die Frau vorher lag, klaffte nun das ein Meter breite und 3,5 Meter tiefe Loch voller Wasser. Der Müllbeutel lag daneben.
93-Jährige kann nur noch tot geborgen werden
Anscheinend sorgte der Aufprall des Körpers der 93-Jährigen dafür, dass der Boden im Hinterhof nachgab: "Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um einen unterirdischen Wasserschacht. Die Decke darüber ist eingebrochen und die Frau fiel hinein", erklärt Thomas Seitz (62), Einsatzleiter der Feuerwehr Görlitz.
Die Rettungskräfte konnten die Dame nur noch tot aus dem Loch bergen. Nun geht die Angst auch unter den Nachbarn um: "Kinder spielen hier, wie soll ich nun den Müll wegbringen?", so die verzweifelte Nachbarin.
Die Polizei ist zum jetzigen Stand am Anfang der Ermittlungen: "Da war ein Loch, das vorher nicht da war, und darin ist die Frau ums Leben gekommen", so der Görlitzer Polizeisprecher Marcel Malchow (31).
Erstmeldung. 28. Februar, 12.35 Uhr, zuletzt aktualisiert: 29. Februar, 6.18 Uhr.
Titelfoto: Danilo Dittrich