Todesrätsel auf See: Paar bricht zu Segelreise auf - dann werden ihre Leichen gefunden!
Britisch-Kolumbien - Tragisches Ende einer Traumreise: Zwei Rentner aus Kanada brachen mit ihrer 12-Meter-Yacht zu einer Segelreise über den Atlantik auf. Sechs Wochen später wurden ihre Leichen auf einem Rettungsfloß gefunden. Nun stehen Polizei und Freunde des Paares vor einem Rätsel.
Brett Clibbery (70) und Sarah Packwood (54) fuhren am 11. Juni mit ihrem Boot "Theros" von der kanadischen Ostküste los. Ihr Ziel? Bis zum 2. Juli den Atlantik überqueren, um dann in Portugal zum vierten Mal (!) den berühmten Camino Francés, auch Jakobsweg, zu wandern.
Das Paar dokumentierte seine Reise in den sozialen Medien. Auf dem gemeinsamen YouTube-Kanal "Theros Adventures" zeigten sie ihren Followern, wie man mit elektrischen, wind- und solarbetriebenen Schiffen die Welt bereisen kann.
Ihre Reise nach Portugal sollte die erste vollständig "grüne" Reise auf der Theros sein, die das Paar die "Grüne Odyssee" nannte, nachdem sie den Dieselmotor entfernt hatten.
Am Tag ihrer Abreise teilten Clibbery und Packwood ein Video, das die 16 Seemeilen vor der Küste von Nova Scotia (Kanada) mit günstigem Wind und ruhiger See zeigt.
Doch dieses Video war ihr letztes. Eine Woche später wurde das Paar als vermisst gemeldet.
Gefunden auf dem "Friedhof des Atlantiks": Was ist den Seglern bloß passiert?
Tim O'Connor und sein Ehemann John Dolman, Freunde des Paares, tranken noch am Morgen ihrer Abreise eine Tasse Kaffee mit den beiden. O'Connor sagte der Vancouver Sun: "Sie freuten sich darauf, den Camino wieder zu gehen. Sie liebten es einfach zu reisen und neue Leute kennenzulernen."
Doch nach ihrer Abreise seien auf einmal Nachrichten unbeantwortet geblieben. Auch neue Fotos oder Videos blieben aus. Eine großangelegte Suchaktion wurde gestartet.
Erst am 12. Juli fand ein Mitarbeiter eines Nationalparks ein drei Meter langes Schlauchboot mit zwei Leichen an der Südküste einer kleinen Insel unweit der kanadischen Küste.
Die Insel ist unter Seglern als der "Friedhof des Atlantiks" bekannt, da in der Region mehr als 350 Schiffswracks verzeichnet sind. Von der Yacht "Theros" fehlt allerdings bis heute jede Spur.
Irgendetwas an Bord muss so plötzlich passiert sein, dass das Paar nicht in der Lage war, einen Notruf abzusetzen oder die Rettungsinsel klarzumachen
"Sie nannte ihn 'Captain' und sich selbst den 'Lehrling des Zimmermanns'", sagte Dolman. "Sie waren verliebt. Sie starben bei dem, was sie liebten. Ihr Abenteuer geht auf der anderen Seite weiter."
Die kanadischen Ermittler gehen davon aus, dass die "Theros" womöglich von einem Frachtschiff gerammt wurde oder dass das zusätzliche Gewicht der Batterien – aus einem Nissan Leaf Elektroauto – und der Solarmodule das Boot instabil gemacht haben könnte.
Titelfoto: Montage: Screenshot/YouTube/Theros Adventures (2)