Tourist stürzt von Glasbrücke in den Tod: Boden kaum zwei Zentimeter dick!

Banyumas (Indonesien) - Vergangene Woche kam es in der indonesischen Region Banyumas in Zentral-Java zu einem tödlichen Unglück, als der Boden einer Glasbrücke nachgab, die als viel besuchte Touristen-Attraktion galt. Zwei Menschen stürzten in die Tiefe, weil das Unternehmen, das die Brücke gebaut hatte, viel zu dünnes Glas benutzt hatte.

Zwei Touristen stürzten von der Glasboden-Brücke "The Geong", einer Touristen-Attraktion in Indonesien 10 Meter in die Tiefe. (Symbolfoto)
Zwei Touristen stürzten von der Glasboden-Brücke "The Geong", einer Touristen-Attraktion in Indonesien 10 Meter in die Tiefe. (Symbolfoto)  © 123rf/mieszko9

Wie die Zeitung Jakarta Post berichtete, gab der Boden der circa 10 Meter hohen Glasboden-Brücke "The Geong" im Limpakuwus-Kiefernwald am 25. Oktober gegen 10 Uhr morgens nach, als elf ahnungslose Touristen die Attraktion betraten.

Ein Video des Unglücks machte bereits auf TikTok die Runde und zeigt, wie eine Person an der Stelle hing, an der das Glas der Brücke brach während zwei weitere sie wieder nach oben zogen. Scherben scheinen in den Abgrund zu fallen.

Zwei Menschen fielen zuvor in die Tiefe. Eine Person überlebte leicht verletzt, während die andere kurz nach dem Sturz für tot erklärt wurde.

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Die örtliche Polizei bestätigte die Opferzahl bereits und leitete Ermittlungen ein. Laut Polizeichef Edy Suranta Sitepu war das Zerbrechen der Glasplatte von Zeugen deutlich zu hören.

Die Glasboden-Brücke hatte ihren Betrieb erst im April 2023 aufgenommen, so Eko Purnomo, der Vorsitzende des Limpakuwus-Kiefernwaldes, in dem die Touristen-Attraktion zu finden ist.

Sicherheitsbedenken wurden offenbar ignoriert

Der Grand Canyon Skywalk in Arizona nutzt Glas mit einer dicke von 7,62 Zentimeter. "The Geongs" Glasboden war maximal 1,27 Zentimeter dick.
Der Grand Canyon Skywalk in Arizona nutzt Glas mit einer dicke von 7,62 Zentimeter. "The Geongs" Glasboden war maximal 1,27 Zentimeter dick.  © Ethan Miller/Getty Images via AFP

Eko Purnomo bat den Betreiber von "The Geong" hinsichtlich Bedenken der Sicherheitsstandards der Brücke um eine Sicherheitsbewertung.

"Wir haben Beschwerden über Social-Media-Kommentare erhalten, dass die akzeptable [Besucher-]Grenzen überschritten wurden. Die Zahl erreichte fast 5 Prozent der Gesamtbesucherzahl", sagte Purnomo. Zu einer Sitzung anlässlich der Problematik schickte der Betreiber der Glasboden-Brücke jedoch nur einen Vertreter.

"Es gab keine Diskussion. Wir haben nur eine Nachricht [für den Betreiber] hinterlassen", erklärte der Limpakuwus-Vorsitzende. Nach Aufforderung der Polizei ist die Brücke bis auf Weiteres geschlossen.

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Die dicke des Glases, die für die Bodenplatten von "The Geong" genutzt wurden, betrug laut den ermittelnden Beamten weniger als einen halben Zoll (ein Zoll entspricht 2,54 Zentimeter).

Zum Vergleich: Jede auf dem Grand Canyon Skywalk in Arizona verwendete Glasscheibe ist fast drei Zoll (7,62 Zentimeter) dick und verfügt über eine obere Glasschicht, die bei Beschädigung ersetzt werden kann.

Sicherheitsdemonstration von "The Geong" mit Motorroller

Edi Suseno, der Betreiber und Manager der Brücke, wurde mittlerweile festgenommen. Er ist wegen Fahrlässigkeit, die zum Tod eines Touristen führte, angeklagt. Suseno habe die Brücke entworfen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Titelfoto: 123rf/mieszko9

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