Tödlicher Arbeitsunfall: Drei Männer ertrinken in Kanalisation
Weyarn - In einem oberbayerischen Entsorgungs- und Recyclingunternehmen hat sich am Dienstagvormittag ein tragisches Unglück ereignet. Drei junge Männer kamen dabei ums Leben. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Wie die Polizei mitteilte, kam es gegen 11.40 Uhr auf dem Betriebsgelände einer Entsorgungsfirma im Weyarner Ortsteil Großseeham (Landkreis Miesbach) zu dem tödlichen Arbeitsunfall.
Demnach arbeitete einer der Männer in einem wassergefüllten Gullyschacht. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, stiegen zwei Arbeiter in den Kanalisationsschacht, um ihm zu helfen.
"Danach war von den drei Männern kein Lebenszeichen mehr zu vernehmen", hieß es vonseiten der Polizei.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte an. Zahlreiche Helfer der Freiwilligen Feuerwehren aus Weyarn, Irschenberg, Miesbach, Reichersdorf, Feldkirchen-Westerham und Mitterdarching, der Rettungsdienst, ein Rettungshubschrauber, die Wasserrettung und mehrere Streifenwagen der Polizei eilten zum Einsatzort.
Taucher begaben sich in den Gullyschacht und suchten den darunter liegenden Kanal nach den drei Männern ab. Aufgrund des hohen Wasserstandes konnten sie die Vermissten jedoch zunächst nicht ausfindig machen.
Tragödie in Weyarn: Drei Männer sterben bei Arbeiten an Kanalsystem
Nachdem die Feuerwehr den Wasserstand in dem Kanalsystem mit technischen Mitteln gesenkt hatte, fand man die drei leblosen Männer im Alter von 20, 27 und 28 Jahren. Für die Männer, die aus Gemeinden in der Region stammten, kam jede Hilfe zu spät. Nach ihrer Bergung konnte ein Notarzt nur noch den Tod feststellen.
Die Kripo Miesbach übernahm gemeinsam mit dem Kriminaldauerdienst und der Staatsanwaltschaft München II die Ermittlungen am Unfallort.
Die Angehörigen der verunglückten Männer wurden laut Polizeiangaben noch während des laufenden Einsatzes verständigt. Ein Kriseninterventionsteam und besonders geschulte Beamte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kümmerten sich um die Angehörigen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa