15-Jährige fällt von Pferd, bleibt an Laternenpfahl hängen und reißt sich halben Kiefer heraus
Sheffield (Großbritannien) - Diese Horror-Verletzung war selbst für die Ärzte zu krass. Als die 15-jährige Emily Eccles einen schweren Reitunfall erlitt, wurde die Hälfte ihres Kiefers aus dem Kopf gerissen. Sie stand dem Tod nahe, als sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Solche Bilder kennt man eigentlich nur von schwer verwundeten Soldaten, die aus dem Krieg nach Hause kehren.
Emily Eccles trug von ihrem Reitunfall eine der schlimmsten Gesichtsverletzungen davon, die man sich vorstellen kann.
Bei einer Übung flog das junge Mädchen vergangenen August derart unglücklich von ihrem Pferd, dass sie mit ihrem Kinn an einem Laternenpfahl hängenblieb. Der spitze Pfahl riss ihren halben Kiefer heraus und Emily fiel blutüberströmt zu Boden.
Sie wurde mit einem Ambulanzflugzeug ins Krankenhaus gebracht und einer Notrekonstruktionsoperation unterzogen. Die Ärzte und Krankenschwestern hatten so etwas Schlimmes noch nie zuvor gesehen.
"Die Nerven, die die Lippe und das Kinn versorgen, waren auf beiden Seiten gerissen. Zweige des Gesichtsnervs, die die Muskeln der Unterlippe bewegen, waren auf beiden Seiten durchtrennt. Der untere Teil von Emilys Gesicht war nur mit einem Stück Haut verbunden", beschrieb der Chirurg Mohammed-Ali die Verletzung.
"Es hätte schlimmer sein können, aber es ist eine der schwerwiegendsten Verletzungen, die ich bei einem Kind außerhalb von Konfliktgebieten gesehen habe", ergänzte er.
Profi-Chirurgen reparierten Emilys Gesicht mit Titanplatten
Emilys Eltern wurde gesagt, sie sollten sich mental vorbereiten, bevor sie das Zimmer ihrer Tochter im Sheffield Children’s Hospital betreten. "Ich atmete ein paar Mal tief durch und dann führte mich die Schwester in den Raum. Ich glaube, in dem Moment setzte eine Art Bewältigungsmechanismus bei mir ein", sagte Emilys Mutter.
Statt auf den blutigen heraushängenden Kiefer konzentrierte sie sich auf die Augen ihrer Tochter, die von dem Horror-Unfall verschont blieben. "Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte immer wieder, es wird alles gut." Die 15-Jährige bekam dadurch ein Gefühl der Sicherheit und der Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde.
Dank der tollen Arbeit der Chirurgen kam es so schließlich auch. Emilys Gesicht wurde mit Titanplatten sowie mehr als 160 Stichen wieder zusammengefügt. Bis auf einen Zahn konnten alle Zähne gerettet werden. Nach elf Tagen wurde Emily wieder entlassen.
"Ich konnte nicht glauben, dass es nur diese eine Narbe gab und alles, obwohl es noch geschwollen war, wieder am richtigen Ort war. Es ist einfach wunderbar, was die Chirurgen geleistet haben", bedankte sich Emilys Mutter. Wer ein Bild von der krassen Verletzung der Jugendlichen sehen möchte, wird auf Daily Star fündig.
Titelfoto: Twitter Screenshot @bbcemt