Drama bei Martinsgans-Essen: Helfer von explodierendem Topf verletzt
Schönberg - Schrecklicher Zwischenfall beim beliebten Gänsemarkt des Geflügelhofes Weber. Während die Gäste zum Essen anstanden, explodierte ein Kochtopf mit Klößen im Festzelt. Drei Helfer erlitten schwere Verbrühungen, zwei liegen in Spezialkliniken in Leipzig und Halle.
Mehr als 1000 Besucher tummelten sich am Sonnabend auf dem Festgelände. Andreas Müller (60) freute sich ebenfalls auf seinen Gänsebraten. "Plötzlich rief jemand: ,Macht die Straße frei für die Rettungswagen!' Kurz danach landeten sogar zwei Rettungshubschrauber und holten zwei Verletzte ab."
Aus unbekannten Gründen war ein großer Topf voller Klöße explodiert (TAG24 berichtete). Kochendes Wasser ergoss sich über drei Mitarbeiter in der Küche. Ein Opfer war Michael Speck (35). Sein Vater Gottfried Speck (66) ist entsetzt: "Mein Sohn ist am Hinterkopf samt den Ohren und am ganzen Rücken verbrannt. Er liegt jetzt mindestens 14 Tage auf der Intensivstation in Halle. Danach wollen die Ärzte über eine Hauttransplantation entscheiden."
Der Gänsemarkt lief nach dem Abflug der Rettungshubschrauber weiter. Warum es keinen Festabbruch gab, ist unbekannt. Geflügelhof-Chef Jürgen Weber (60) war Sonntag nicht erreichbar. Besucher Andreas Müller verteidigt das Vorgehen: "Ein Festabbruch hätte nur Stress verursacht."
Das Unglück wird auf jeden Fall noch ein Nachspiel haben. Zwar wurde der Rettungsdienst gerufen, aber niemand meldete den Fall der Polizei. Ein genervter Polizeisprecher: "Wir haben davon erst aus den Medien erfahren."
Titelfoto: Andreas Kretschel