Nächtlicher Horror in Tirol: Hier steckt ein riesiger Felsbrocken im Haus
Neustift im Stubaital (Österreich) - Krasse Bilder! In Tirol hat sich ein riesiger Felsbrocken von einem Berg gelöst, ist wie ein Rad den Hang hinuntergerollt und schließlich in einem Wohnhaus eingeschlagen.
In der Nacht von Donnerstag auf Karfreitag erreichte die Feuerwehr Neustift gegen 2 Uhr die Einsatzmeldung "Felssturz/Steinschlag".
Im Neustifter Ortsteil Scheibe bestätigte sich die Meldung kurze Zeit später. Eine fünf mal drei Meter große Steinplatte hatte sich von einem Berg abgelöst, durchbrach zwei Steinschlagnetze, rollte über eine Wiese sowie in die Franz-Senn-Straße, krachte in die Ecke eines Wohnhauses und blieb dort stecken.
Ein Schock für die Bewohner der beschaulichen Gemeinde!
Sofort sperrten die Einsatzkräfte den Bereich großräumig ab. Noch in der Nacht wurden das betroffene und drei weitere Häuser in der Umgebung evakuiert und insgesamt 14 Personen in Sicherheit gebracht.
"Weiterhin barg die Feuerwehr zusammen mit Sanitätern eine ältere Dame im betroffenen Haus, die aufgrund ihres Alters ihre Wohnung selbständig nicht mehr verlassen konnte", teilte ein Sprecher mit.
Doch damit war die Gefahr noch längst nicht gebannt!
Weitere Gesteinsbrocken rollen ins Tal - Anwohner sollen nun besser geschützt werden
Die Feuerwehr leuchtete danach die Felswand mit einer speziellen Lichtkanone aus, um auf mögliche weitere Steinschläge vorbereitet zu sein. Ein Sprecher bestätigte, dass noch weitere Brocken ins Tal stürzten.
Gegen 8 Uhr am nächsten Morgen folgte eine Begutachtung durch Experten, u. a. der Landesgeologie und der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Landesgeologe Roman Außerlechner, der an den Erkundungsflügen teilnahm, sag keinen Grund zur Besorgnis, dass ein weiterer Steinschlag in dieser Größenordnung zu erwarten ist.
"Jedoch handelt es sich hierbei generell um einen latent steinschlaggefährdeten Bereich. Da nunmehr die Steinschlagschutznetze in diesem Bereich zerstört sind, werden nun schnellstmöglich die notwendigen Sicherungsmaßnahmen umgesetzt: Kurzfristig wird ein provisorischer, etwa drei Meter hoher Erdwall zur Sicherung der Wohnhäuser und der Straße errichtet, um eventuell nachkommendes Material fernzuhalten."
Dies werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Danach wird die Straße wieder freigegeben und auch die Steinschlagnetze wieder errichtet.
Titelfoto: Bildmontage: Zeitungsfoto.At/Daniel Liebl/APA/dpa