Riesiger Erdrutsch an Goldmine! Mehrere Arbeiter vermisst
Erzincan (Türkei) - In der Türkei werden nach einem Erdrutsch auf dem Gelände einer Goldmine mehrere Menschen vermisst.
Zu neun der insgesamt 667 Arbeiter habe man derzeit keinen Kontakt, sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya (55) am Dienstag. 400 Menschen seien derzeit zu Sucharbeiten im Einsatz.
"Der Gouverneur und die Verantwortlichen des Unternehmens haben alle Mitarbeiter gezählt und es gab keine Nachricht von neun Arbeitern", sagte Yerlikaya dem staatlichen Fernsehsender TRT.
"Wir haben unsere (Rettungs-)Fahrzeuge, unsere Generatoren und unsere Nachtbeleuchtungsanlagen aufgestellt. Wir haben nur einen Wunsch: dass wir den Familien dieser Brüder gute Nachrichten überbringen können."
Der Erdrutsch ereignete sich in einer Mine im osttürkischen Erzincan um etwa 14.30 Uhr Ortszeit. Auf Bildern des Senders TRT und auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie große Erdmassen einen Hang hinabstürzten.
Anagold, ein privates Unternehmen, das die Mine betreibt, erklärte, es arbeite daran, die Auswirkungen dieses "schmerzhaften" Vorfalls zu minimieren. "Wir werden alle unsere Mittel mobilisieren, um diesen Vorfall schnellstmöglich aufzuklären", so Anagold in einer Erklärung.
Goldmine geriet zuvor wegen Zyanidleck in Kritik
Die Erzincan-Mine geriet 2022 wegen eines Zyanidlecks in die Schlagzeilen, was die Behörden veranlasste, den Betrieb kurzzeitig einzustellen. Nach Zahlung einer Geldstrafe wurde die Mine wiedereröffnet, was einen Aufschrei der türkischen Oppositionsparteien auslöste.
Die Provinz liegt am Nordufer des Karasu-Flusses, eines wichtigen Nebenflusses des Euphrat. Berichten zufolge wurde das Gebiet nach dem Zyanidaustritt im Jahr 2022 gereinigt.
In den vergangenen Jahren gab es bereits mehrere schwere Minenunglücke in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlemine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.
Bei einer Methanexplosion in einer Kohlemine im Nordwesten der Türkei kamen im Oktober 2022 42 Menschen ums Leben.
Titelfoto: Yasin AKGUL/AFP