Opa ließ Mädchen (†1) vom Schiff fallen: Neues Video enthüllt tragische Details
Puerto Rico/South Bend - Es war das schreckliche Ende einer Kreuzfahrt: Am 8. Juli des vergangenen Jahres hatte das Kreuzfahrtschiff "Freedom of the Seas" gerade im Hafen von Puerto Rico angelegt, als ein Großvater seine Enkelin (†1) vom elften Deck fallen ließ (TAG24 berichtete). Die Kleine stürzte 40 Meter in die Tiefe und erlag ihren schweren Verletzungen. Nun geht der Rechtsstreit um ihren tragischen Tod in die nächste Runde.
Laut "IndyStar" beschuldigte die Kreuzfahrtgesellschaft "Royal Caribbean International", die eine Tochtergesellschaft des liberianischen Unternehmens "Royal Caribbean Cruises Ltd." ist, den "rücksichtslosen und verantwortungslosen" Großvater, für den Tod von Chloe Wiegand verantwortlich zu sein.
"Seine Handlungen, die kein vernünftiger Mensch hätte vorhersehen können, waren rücksichtslos und verantwortungslos und der einzige Grund, warum Chloe nicht mehr bei ihren Eltern ist", erklärte das Unternehmen in einem Antrag auf Abweisung der Zivilklage von Chloes Familie.
Die Familie lebt in South Bend im US-Bundesstaats Indiana. Ihr Anwalt, Michael Winkleman, sagte indes, der Antrag von "Royal Caribbean" sei "grundlos und trügerisch".
Und weiter: "Es ist klar, dass die Taktik von Royal Caribbean darin besteht, Chloes Großvater zu beschuldigen, anstatt zu akzeptieren, dass 'Royal Caribbean' keine Industriestandards für die Sicherheit von Kleinkindern an Bord seiner Schiffe eingeführt hat".
Der Beschuldigte, Salvatore Anello, bestand jedoch jederzeit darauf, dass er nicht wusste, dass das Fenster offen war, als seine Enkelin runterfiel. Laut "IndyStar" bleibe er dabei, dass er das Mädchen hochhob, damit sie, wie bei den Hockeyspielen ihres Bruders, mit ihren Händen gegen die Glasscheibe schlagen konnte.
Doch die Reederei gibt nach wie vor Anello die volle Schuld. Beweise liefern soll ein neues Video von dem Unglück.
Zeigt das 34 Sekunden lange Überwachungsvideo, was wirklich geschah?
Das >>> Überwachungsvideo zeige Anello, wie er sich für etwa acht Sekunden aus dem offenen Fenster lehnte, bevor er das kleine Mädchen empor hob.
Für "Royal Caribbean" bestätigt das Überwachungsmaterial "unzweifelhaft", dass der Beschuldigte "zu einem Fenster ging, von dem er wusste, dass es geöffnet war". Und dass er "seinen Oberkörper für einige Sekunden nach außen beugte".
Dann "griff er nach Chloe und hob sie hoch" und "hielt sie dann 34 Sekunden lang am offenen Fenster fest, bevor er sie nicht mehr halten konnte und Chloe aus dem Fenster fallen ließ".
Der Anwalt der Wiegands lässt die Aufnahme derzeit prüfen.
In einem separaten Strafverfahren haben die Staatsanwälte in Puerto Rico Salvatore Anello wegen fahrlässigen Mordes angeklagt. Wird er verurteilt, drohen ihm bis zu drei Jahre Haft.
Titelfoto: Screenshot Twitter/Allison Carter/jamespch