Nach mehr als 50 Jahren im Eis: Knochen eines vermissten Bergsteigers entdeckt
Saas-Fee (Schweiz) - Bergsteiger entdeckten auf dem Egginerjoch in der Schweiz menschliche Überreste. Mittels DNA-Analyse konnte ein Alpinist identifiziert werden, der nicht erst seit gestern auf dem Gletscher gelegen hatte.
Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte, konnte der gefundene Tote mit einem seit mehr als 50 Jahren vermissten britischen Bergsteiger in Verbindung gebracht werden. Der Mann kehrte Ende Juli 1971 von seiner Tour nicht wieder zurück.
Anhand von Untersuchungen in der Gerichtsmedizin und angefertigten Dossiers zu vermissten Kletterern habe man schließlich eine erste Spur in Sachen Identität nachverfolgen können.
In Zusammenarbeit mit Spezialisten der Interpol Manchester sowie den Behörden der schottischen Polizei machten die Ermittler schließlich einen noch lebenden Angehörigen des Vermissten ausfindig.
Mittels eines DNA-Direktvergleichs konnte nachgewiesen werden, dass es sich bei den aufgefundenen Knochen um die des britischen Alpinisten handelt.
Liste der Ermittler enthält Personen, die seit knapp 100 Jahren vermisst werden
Erst im Juli hatten Bergsteiger einen seit 1986 verschollenen Deutschen in den Bergen von Zermatt entdeckt. "Der Rückgang der Gletscher bringt vermehrt vermisste Alpinisten zum Vorschein, welche vor mehreren Jahrzehnten als vermisst gemeldet wurden", teilte die Kantonspolizei mit.
Das Dossier der Ermittler enthalte die Namen aller seit 1925 nicht mehr aufgetauchten Kletterer.
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