Nach Hauseinsturz: Retter finden mehrere Tote, weitere Gebäude stark beschädigt
Marseille - Nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille haben Rettungskräfte eine sechste Person tot aus den Trümmern geborgen. Das teilte die Feuerwehr am Montagabend mit.
In der Nacht und am Vormittag hatten die Einsatzkräfte bereits vier Tote im Geröll gefunden. Am Montagabend dann Nummer fünf und sechs. Nähere Angaben zur Identität der Opfer gab es zunächst nicht.
Acht Bewohner gelten seit dem Kollaps als vermisst. Die Sucharbeiten gehen unterdessen weiter. "Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf", sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan (45).
Ein Feuer mehrere Meter unter den Trümmern erschwerte den Einsatz zunächst erheblich. Mittlerweile stellt es laut Feuerwehr kein Problem mehr dar.
In dem Gebäude lebten den Angaben zufolge acht Menschen. Laut Marseilles Staatsanwältin Dominique Laurens hatte es von ihnen bislang keine Nachricht gegeben. Die Menschen hätten nicht auf Anrufe reagiert. Verwandte hätten sich besorgt an die Behörden gewandt.
Bei den vermutlich Verschütteten handele es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien wohl nicht in dem Gebäude gewesen, als es einstürzte.
Auch aus einem benachbarten Haus könnte ein Mann unter den Trümmern sein. Seine Ex-Freundin habe angegeben, ihn nach dem Unglück nicht erreicht zu haben.
Menschen aus 30 weiteren Häusern evakuiert
Bei dem Einsturz in der Nacht zum Sonntag wurden fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden verletzt. Personen aus etwa 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert. Marseilles Bürgermeister, Benoît Payan (45), hatte am Sonntagabend im Sender BFMTV gesagt, es gebe noch Hoffnung, Menschen lebend zu bergen, doch sie sei verschwindend gering. Man werde weiter kämpfen.
Bei dem Kollaps des vierstöckigen Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement wurden auch Teile der beiden benachbarten Häuser heruntergerissen. Einige Stunden später stürzt eines der daneben stehenden Häuser vollständig ein.
Grund für den Einsturz war wohl eine Explosion.
Erstmeldung: 8 Uhr, zuletzt aktualisiert: 21.45 Uhr
Titelfoto: Clement Mahoudeau/AFP/dpa