Mutter (†36) und Sohn (†7) stürzen von Ostsee-Fähre und sterben: Ermittlungen wegen Mord

Gdynia - Eine polnische Frau (36) und ihr 7-jähriger Sohn sind bei einem Sturz von einer Ostseefähre tragisch ums Leben gekommen. Inzwischen ermittelt die schwedische Staatsanwaltschaft jedoch wegen Mordes.

An Bord der Fähre "Stena Spirit" kam es zu einer Tragödie.
An Bord der Fähre "Stena Spirit" kam es zu einer Tragödie.  © PR/Stenaline

Die Fähre "Stena Spirit" war am Donnerstag auf dem Weg von Karlskrona (Schweden) nach Gdynia (Polen). Dann passierte das Unglück.

Aus noch zu klärender Ursache ging der Sechsjährige über Bord. Seine Mutter (36) sprang angeblich sofort hinterher und wollte ihr Kind retten, berichteten verschiedene Medien.

Mit Flugzeugen und Hubschraubern suchten sie die Meeresoberfläche ab. Auch NATO-Einheiten beteiligten sich.

Vater steckt Sohn (13) in Kühlbox – und rettet ihm dadurch das Leben!
Unglück Vater steckt Sohn (13) in Kühlbox – und rettet ihm dadurch das Leben!

Zunächst behaupteten schwedische Behörden, dass man die beiden lebend gefunden habe. Doch dann musste man sich korrigieren.

Was ist wirklich an Bord der Ostseefähre Stena Spirit geschehen?

Die "Stena Spirit" verkehrt zwischen Karlskrona und Gdynia
Die "Stena Spirit" verkehrt zwischen Karlskrona und Gdynia  © PR/Stenaline

Etwa eine Stunde nach dem Unglück fand ein Rettungsboot, das von der Fähre abgesetzt wurde, den Sechsjährigen. Die Mittdreißigerin wurde indes von einem Rettungshubschrauber aus dem Meer gezogen. Beide waren da schon nicht mehr bei Bewusstsein.

Am Freitagmorgen dann die traurige Gewissheit: "Leider haben wir am Morgen von schwedischer Seite die Information erhalten, dass wir diese schreckliche Nachricht an die Familie weitergeben müssen, da sowohl der Junge als auch die Frau tot sind", sagte Polizeisprecher Mariusz Ciarka am zum polnischen Fernsehsender TVN24.

Dann die Wende: Laut einem Bericht der schwedischen Zeitung Aftobladet vom Freitagnachmittag gehen die Ermittler inzwischen von einem Tötungsdelikt aus.

Sechster Sturm in einem Monat: Acht Tote nach schwerem Taifun
Unglück Sechster Sturm in einem Monat: Acht Tote nach schwerem Taifun

"Wir haben eine vorläufige Untersuchung eingeleitet, bei der das Verbrechen als Mord eingestuft wurde, in dem Fall gibt es jedoch keinen Verdächtigen", erklärte Staatsanwältin Stina Brindmark.

Videoaufnahmen, die dem polnischen Portal FAKT vorliegen, sollen gegen einen Unfall sprechen.

"Die Ermittlungen sollen klären, was passiert ist", hieß es von der Staatsanwaltschaft. Man suche jetzt nach weiteren Zeugen.

Titelfoto: PR/Stenaline

Mehr zum Thema Unglück: