Gewaltiger Vulkan-Ausbruch: Ganzes Dorf von giftiger Asche verschlungen

Moskau - Der Vulkan Schiwelutsch im russischen Fernen Osten ist ausgebrochen. Ein enormer Ascheregen sorgte für immense Schäden in umliegenden Siedlungen. Experten sind besorgt - Die Eruption könnte dramatische Auswirkungen auf die internationale Luftfahrt haben.

Der 3283 Meter hohe Schiwelutsch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist erwacht. Die umliegende Gegend wurde von enormen Mengen Asche verschlungen.
Der 3283 Meter hohe Schiwelutsch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist erwacht. Die umliegende Gegend wurde von enormen Mengen Asche verschlungen.  © Yury Demyanchuk/The Russian Academy of Sciences' Vulcanology Institute/AP/dpa

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka kam es am Dienstagmorgen (Ortszeit) zu einem massiven Vulkanausbruch. Der Berg Schiwelutsch ist erwacht, spuckte enorme Mengen Lava und Asche aus.

Es sei der schwerste Ascheregen, der innerhalb der letzten 60 Jahren in der Region festgestellt worden sei, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Vulkanasche sei demnach auch noch in 500 Kilometer Entfernung vom Schiwelutsch festgestellt worden.

Besonders betroffen: Die rund 5000 Einwohner zählende Ortschaft Kljutschi, knapp 50 Kilometer Luftlinie vom Vulkan entfernt. Anwohner berichten von enormen Mengen niedergegangener Vulkanasche, Straßen sind unpassierbar, Autos komplett eingeschneit.

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Darüber hinaus ist die Stromversorgung teilweise zusammengebrochen, Trinkwasser wurde knapp.

Video: Massiver Vulkan-Ausbruch erschüttert Kamtschatka

Bilder: Die Vulkanasche verschlang ganze Ortschaften

Was auf den ersten Blick wie Schnee aussieht, ist giftige vulkanische Asche.
Was auf den ersten Blick wie Schnee aussieht, ist giftige vulkanische Asche.  © Regierung Region Kamtschatka
Die wichtige Straße von Kljutschi an die Pazifikküste musste freigeräumt werden.
Die wichtige Straße von Kljutschi an die Pazifikküste musste freigeräumt werden.  © VK/Вокруг света
Häuser und Autos sind völlig von Vulkanasche bedeckt.
Häuser und Autos sind völlig von Vulkanasche bedeckt.  © VK/Вокруг света
Vulkanische Asche stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Die Regionalregierung hat Schutzmasken bereitgestellt. Doch auch das Trinkwasser wurde knapp.
Vulkanische Asche stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Die Regionalregierung hat Schutzmasken bereitgestellt. Doch auch das Trinkwasser wurde knapp.  © VK/Вокруг света
Am Tag nach dem ersten Ausbruch wird das Ausmaß der Verwüstung deutlich.
Am Tag nach dem ersten Ausbruch wird das Ausmaß der Verwüstung deutlich.  © Regierung Region Kamtschatka
Auch die Siedlung Ust-Kamtschatsk am Pazifik war vom Ascheregen betroffen.
Auch die Siedlung Ust-Kamtschatsk am Pazifik war vom Ascheregen betroffen.  © Regierung Region Kamtschatka

Ausbruch des Schiwelutsch könnte Folgen für die Luftfahrt haben

Der Ausbruch des Mega-Vulkans könnte Folgen für die Luftfahrt haben: Vulkanische Asche kann gravierende Schäden an Flugzeugen anrichten.
Der Ausbruch des Mega-Vulkans könnte Folgen für die Luftfahrt haben: Vulkanische Asche kann gravierende Schäden an Flugzeugen anrichten.  © Alexander Ledyayev/AP/dpa

"Das letzte Mal, dass Kljutschi, die nächstgelegene Siedlung zum Schiwelutsch, so viel Asche abbekam, war im Jahr 1964. Etwa 8,5 Zentimeter Asche sind gefallen, und der Ascheregen hält an", erklärte Alexej Ozerow von der Russischen Akademie der Wissenschaften in einer Mitteilung.

Man arbeite mit Hochdruck daran, den Betroffenen zu helfen, hieß es von der Regionalregierung. 7000 Schutzmasken würden inzwischen bereitstehen, man habe darüber hinaus fünf Tonnen Trinkwasser beschafft. Eine wichtige Verbindungsstraße an die Küste sei inzwischen geräumt. Touristen wurden aufgefordert, die Gegend um den Vulkan zu meiden.

Auch der internationale Flugverkehr ist betroffen - Die Behörden riefen "Alarmstufe Rot" aus. Aschewolken, wie sie von Vulkanen ausgestoßen werden, stellen eine erhebliche Gefahr für Flugzeuge dar. Die Region um den Schiwelutsch liegt an der wichtigen Luftfahrtstrecken zwischen Ostasien und Nordamerika.

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Die jüngste Eruption weckt Erinnerungen an den Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island 2010. Damals wurden erhebliche Asche-Mengen in die Luft geschleudert. Über Wochen kam es zu Einschränkungen im Flugverkehr zwischen Europa und Nordamerika. Ob der Ausbruch des Schiwelutsch ähnlich gravierende Auswirkungen haben könnte, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Die Halbinsel Kamtschatka liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, eine Kette von Vulkanen, die sich von den Anden Südamerikas über die Westküste Nordamerikas bis nach Asien und darüber hinaus erstreckt. Immer wieder kommt es am Feuerring zu verheerenden Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Laut dem Portal Vulkane.net gibt es auf Kamtschatka 160 Vulkane, davon sind 28 immer noch aktiv.

Der 3283 Meter hohe Schiwelutsch gilt als einer der größten Vulkane der Region. Zum letzten Mal kam es 2019 zu einem größeren Ereignis am Berg. Damals stand eine fünf Kilometer hohe Aschewolke über dem Vulkan.

Titelfoto: Montage: VK/Вокруг света, Alexander Ledyayev/AP/dpa

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