Todes-Drama im Urlaub auf La Palma: Musiklehrer aus Sachsen stirbt bei Erdrutsch
Lugau - Der Tod kam im Traumurlaub: Der bekannte Musiklehrer und Musiker Jörg Decker (59) starb vor den Augen seiner Frau Karola bei einer Wanderung auf der Kanareninsel La Palma. Ein Steinhagel riss den Sachsen in eine Schlucht.
Der schreckliche Unfall passierte auf der Nachbarinsel von Teneriffa in der Region San Andrés y Sauces. Das Ehepaar war auf einem beliebten Wanderweg unterwegs, als der Berg über ihnen ins Rutschen kam. Während die Ehefrau unverletzt blieb, trafen Jörg Decker mehrere große Steine, rissen ihn in die Tiefe und töteten ihn.
Ein Hubschrauber musste den Leichnam des Lugauers bergen. Die Inselregierung ließ den Wanderweg sofort sperren und untersucht jetzt weitere Gefahren für Touristen.
Die Trauer über den Todesfall ist nicht nur in Lugau groß. Jörg Decker, Künstlername Jorgidee, war seit 1986 als freiberuflicher Musikerzieher tätig, gründete nach der Wende seine Musikschule in der Chemnitzer Straße, unterrichtete Tasteninstrumente, Gitarre, Flöten, Mundharmonika und Schlagzeug.
Genauso bekannt und beliebt war Jorgidee als Musiker, Udo-Lindenberg-Double und als Gründer des Karolini-Mitmachtheaters. Mit Karolini begeisterte der Lugauer Kinder in ganz Mitteldeutschland, trat in Kitas, auf Festen und Weihnachtsmärkten auf. Alles in allem mehr als 4700 Auftritte.
Heike Koßmann von der Volkssoli-Kita in Roßwein erinnert sich: "Das war bei uns ein toller Auftritt. Jörg Decker hat Kinder wie Erzieher begeistert."
Erst voriges Jahr trat der Musiker wieder als Udo-Lindenberg-Double im Lugauer Kulturzentrum Villa Facius auf. Leiterin Susann Böhme (32) ist fassungslos über den plötzlichen Tod: "Jörg Decker ging in der Musik auf. Er war hilfsbereit, bodenständig, humorvoll und liebte das Erzgebirge."
Zahlreiche Menschen trauerten am Donnerstag in der Villa Facius um den Lugauer, der als Clown, Pirat oder seriöser Musiker auftrat, um sein unterschiedliches Publikum zu gewinnen.