Inferno nach Schiffskollision in der Nordsee: Tanker hatte Kampfjet-Treibstoff geladen

Hull (Großbritannien) - Havarie in der Nordsee. Zwei Schiffe sind vor der englischen Küste zusammengestoßen! Ein Öltanker steht in Flammen, die Küstenwache ist im Rettungseinsatz. Das brennende Schiff hat offenbar Treibstoff für Kampfjets geladen.

Schweres Unglück in der Nordsee. Der Öltanker MV Stena und das Containerschiff MV Solong sind zusammengestoßen. Schwarzer Rauch steigt auf.
Schweres Unglück in der Nordsee. Der Öltanker MV Stena und das Containerschiff MV Solong sind zusammengestoßen. Schwarzer Rauch steigt auf.  © Screenshot/X

Das verheerende Unglück ereignete sich um 9.48 Uhr (Ortszeit), vor der Küste East Yorkshires, nahe der Stadt Hull. Aus noch unklarer Ursache kollidierten laut BBC der Öltanker MV Stena Immaculate und das Containerschiff MV Solong.

Bilder zeigen, wie schwarze Rauchschwaden über dem Tanker aufsteigen, das Feuer scheint große Teile des Schiffes erfasst zu haben.

Die Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mehrere Schiffe sind eingetroffen. Hubschrauber kreisen über der Einsatzstelle.

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Informationen über mögliche Verletzte liegen noch nicht vor. Nach Angaben der Reederei Stena Bulk konnte sich die 20-köpfige Crew des Tankers rechtzeitig retten. Insgesamt 32 Menschen sollen gerettet worden sein.

Zeugen berichten derweil, dass sich unmittelbar nach der Kollision ein "riesiger Feuerball" gebildet hat.

Feuer-Inferno in der Nordsee.
Feuer-Inferno in der Nordsee.  © Bartek Smialek/PA Media/dpa

Tanker-Unglück vor Hull: MV Stena Immaculate in Flammen

Öltanker hatte Treibstoff für Kampfjets geladen

Das Unglück geschah vor der Ostküste Englands.
Das Unglück geschah vor der Ostküste Englands.  © Screenshot: Marinetraffic

Laut Daten des Dienstes MarineTraffic war der Tanker Stena Immaculate zuletzt aus Griechenland gekommen. Das Schiff lag demnach etwa 15 Kilometer vor der Küste vor Anker, als das Unglück geschah. Die in Portugal registrierte Solong war hingegen auf dem Weg von Schottland nach Rotterdam (Niederlande).

Inzwischen hat das US-Logistik-Unternehmen Crowley bestätigt, dass der havarierte Tanker Treibstoff für Kampfjets geladen hatte und im Auftrag der US-Regierung unterwegs war, berichtet BBC.

Zuvor wurde bekannt, dass die Stena Immaculate einer von weltweit zehn Tankern, die im Kriegsfall von der US-Regierung sofort angefordert werden können, um Treibstoff für die eigenen Truppen zu transportieren.

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Nach Angaben der Reederei wurde die 183 Meter lange Stena Immaculate 2017 in Dienst gestellt, hat eine Tragfähigkeit von knapp 50.000 Tonnen und gilt als mittelkleiner Tanker. Das Schiff war zuletzt in den USA registriert. Was und wie viel das Schiff zuletzt geladen hatte, ist unklar.

Die Rettungskräfte stellen sich auf einen langen und komplexen Einsatz ein. Unter Umständen könnte eine Umweltkatastrophe drohen.

Erstmeldung vom 10. März um 13.48 Uhr; fortlaufend aktualisiert

Titelfoto: Bartek Smialek/PA Media/dpa

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