Inferno auf Ölbohrinsel: Mehr als 300 Arbeiter gerettet
Ciudad del Carmen (Mexiko) - Schwerer Zwischenfall im Golf von Mexiko! Aus noch zu klärender Ursache kam es am heutigen Freitagmorgen auf Ölbohrplattform "Nohoch Alfa" zu einer großen Explosion. In Folge bildete sich ein enormes Feuer. Die Plattform musste evakuiert werden. Mindestens sechs Arbeiter wurden verletzt.
Nach Informationen des Portals "El Financiero" wollten Arbeiter soeben eine Pipeline auf der kleineren Nebenplattform "Nohoch Alfa" warten - Dann passierte das Unglück. Eine riesige Explosion erschütterte die Anlage und breitete sich auf den Kompressionsbereich aus. Die automatische Notabschaltung wurde aktiviert, verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Hauptplattform.
Doch die Explosion muss enorm gewesen sein. Fotos die von benachbarten Förderanlagen aufgenommen wurden, zeigen wie auf der Plattform noch Stunden nach dem Vorfall ein heftiges Feuer wütet. Auch vom etwa 80 Kilometer entfernten Festland war Augenzeugen zu Folge eine dichte Rauchwolke zu sehen.
Spezialschiffe rückten aus, das Feuer zu bekämpfen. Auch die mexikanische Marine war vor Ort.
Video: Dramatische Szenen nach Explosion auf "Nohoch Alfa"
Unglück im Cantarell-Komplex: 328 Arbeiter gerettet.
Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich 328 Arbeiter auf der Plattform aufgehalten haben. Die meisten wurden mit Booten und aus der Luft gerettet. Mindestens sechs Menschen wurden verletzt.
Drei bis vier Personen gelten als vermisst, sagte der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador in einer Presskonferenz. Man habe allerdings das Feuer unter Kontrolle gebracht, betonte Obrador.
Welche Auswirkungen der Großbrand auf die fragile Umwelt hat, ist unklar. 2010 havarierte ebenfalls im Golf von Mexiko die Ölbohrplattform "Deep Horizon", wochenlang trat in Folge Öl aus. Das Unglück zählt zu den schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten.
Die explodierte Plattform "Nohoch Alfa" liegt am Cantarell-Ölfeld und ist Teil eines großen Plattform-Komplexes. Das Fördergebiet galt lange Zeit als eines der ergiebigsten in Mexiko. Zuletzt war die Förderung allerdings stark rückläufig - Das Feld gilt als ausgebeutet.
Titelfoto: Montage: Twitter/Moraluisg