Im Dschungel vermisste Kinder versteckten sich vor Suchmannschaften
Bogotá - Nach der Rettung von vier wochenlang verschollenen Kindern aus dem kolumbianischen Regenwald haben sich die Geschwister gegenüber von Familienangehörigen erstmals zu ihrer Zeit im Dschungel geäußert.
"Sie hatten Angst. Sie haben sich hinter Baumstämmen versteckt. Das ist, was sie gemacht haben. Sie sind weggerannt", sagte ihr Großvater Fidencio Valencia am Sonntag im Fernsehsender Caracol.
Das hatten Soldaten und Indigene bereits während der Suche befürchtet. In der Region sind kriminelle Gruppen aktiv, vor denen bereits der Vater der Kinder fliehen musste. "Wir müssen ihnen jetzt positive Energie geben. Sie haben ihre Mutter sterben sehen", sagte Valencia.
Suchtrupps hatten die Kinder am Freitag nach 40 Tagen im Regenwald im Süden des Landes gefunden. Sie waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt.
Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Über einen Monat lang hatten Soldaten und Indigene in dem unwegsamen Gebiet nach den Geschwistern gesucht.
Die Kinder werden nun im Militärhospital der Hauptstadt Bogotá versorgt. Sie müssen erst einmal wieder zu Kräften kommen, haben aber bereits Pläne. "Sie haben mir gesagt: Ich will laufen, aber meine Füße tun mir weh", sagte der Onkel der Kinder, Dairo Juvenal Mucutuy. "Wenn sie aus dem Krankenhaus kommen, spielen wir Fußball."
Titelfoto: --/Colombian Presidential Press Office/dpa