Hotel-Einsturz im Kröv: Noch eine Person verschüttet, erste Leiche geborgen
Kröv - Bei dem Einsturz eines Hotels in dem Mosel-Ort Kröv in Rheinland-Pfalz mit zwei Toten und sieben weiteren verschütteten und teilweise schwer verletzten Personen konnte mittlerweile eines der Todesopfer geborgen werden.
In den Trümmern befindet sich laut Polizei auch noch eine letzte Überlebende. Die Rettung dieser Frau laufe, sagte die Polizeisprecherin. Schweres Gerät einer Spezialfirma sei eingetroffen. Es würden Bohrungen durchgeführt, um näher an die Frau heranzukommen. Es bestehe "Sprechkontakt" zu ihr.
Bei dem geborgenen Todesopfer handelt es sich nach Angaben der Einsatzleitung um eine 1961 geborenen Frau. Auch ihr Mann war bei dem Unglück ums Leben gekommen. Dieser liegt nach Angaben der Polizeisprecherin noch in den Trümmern. Es werde derzeit davon ausgegangen, dass er am Mittwoch nicht mehr geborgen werden könne.
Unter den geretteten Menschen befand sich auch ein zweijähriges Kind mit seinen Eltern.
Das Hotel war am gestrigen späten Dienstagabend gegen 23 Uhr teilweise eingestürzt. Es kam zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte.
Fünf Menschen konnten sich unverletzt ins Freie retten. Neun Menschen wurden unter den Trümmern verschüttet.
Aus den Gebäuden in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotels seien laut Polizei 21 Personen aus Sicherheitsgründen evakuiert worden.
Einsturz in Kröv: Lösten Bauarbeiten das Unglück aus?
Das Gebäude selbst stamme in seiner Grundsubstanz aus dem 17. Jahrhundert. In den 1980er Jahren sei es um zweieinhalb Stockwerke aufgestockt worden, hieß es weiter.
Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge kam es an dieser Baulinie nun zum Unglück und das komplette Stockwerk des Fachwerk-Gebäudes brach ein.
Die Ursache für den Teil-Einsturz ist noch unklar, es wurde aber auf einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt, dass noch am Dienstag in dem Gebäude Bauarbeiten stattfanden.
Ob diese Arbeiten in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Einsturz stünden, müssten nun Gutachten und Ermittlungen zeigen.
Die Staatsanwaltschaft Trier habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es darum, die Ursache für die Todesfälle herauszufinden und zu schauen, ob Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden vorlägen.
Erstmeldung von 6.29 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.55 Uhr.
Titelfoto: Harald Tittel/dpa