Highfield-Riesenrad in Flammen: Das ist der aktuelle Stand der Ermittlungen
Von André Jahnke
Großpösna - Es war eine Katastrophe, die nur mit viel Glück keine Todesopfer gefordert hatte: Im Sommer geriet ein voll besetztes Riesenrad auf dem Highfield-Festival am Störmthaler See nahe Leipzig in Brand. Zwei Gondeln brennen komplett aus, 16 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch Monate. Derweil blicken die Veranstalter schon voraus.
"Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen kann ich zu näheren Einzelheiten, insbesondere zu etwaigen Zwischenergebnissen, momentan keine Angaben machen", sagte Vanessa Fink von der Staatsanwaltschaft Leipzig.
Sie gehe davon aus, dass die "sehr umfangreichen Ermittlungen noch Monate in Anspruch nehmen werden". Bislang wurden mehr als 100 Menschen als Zeugen befragt.
Während Tausende Menschen am 17. August auf dem Festivalgelände feierten, stand plötzlich eine der Gondeln des Riesenrads in Flammen. Zwölf Frauen und vier Männer im Alter zwischen 18 und 44 Jahren wurde teils schwer verletzt.
Die Staatsanwaltschaft hat zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zum einen wegen fahrlässiger Brandstiftung, zum anderen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Dabei soll untersucht werden, ob bei der Evakuierung des Riesenrades alles richtig abgelaufen war.
Beide Ermittlungsverfahren werden gegen "Bekannt" geführt. "Nähere Angaben zu den beschuldigten Personen kann ich aber wegen der laufenden Ermittlungen noch immer nicht machen", erläuterte Fink.
Laut Betreiber geriet Gondel bei Fahrgastwechsel in Brand
Nach Angaben des Riesenradbetreibers war das Feuer beim Fahrgastwechsel entstanden. Seine Mitarbeiter hätten geistesgegenwärtig reagiert, das Tempo des Riesenrades erhöht und so die Evakuierung der anderen Gondeln beschleunigt, betonte er.
Seinen Angaben zufolge war das Fahrgerät sieben Jahre alt und ordnungsgemäß überprüft. Einer ersten Einschätzung zufolge war Material unterhalb des Fahrgeschäfts auf noch nicht bekannte Art und Weise in Brand geraten. Das Feuer griff dann auf eine Gondel über.
Der Festivalveranstalter betonte, dass die Sicherheitsmaßnahmen funktioniert hätten. "Die schnelle Reaktion unseres Teams und die unmittelbar eingeleitete Räumung des Riesenrades sowie eines Teilbereichs vor dem Riesenrad haben dafür gesorgt, dass die Insassen gerettet und der Brand zweier Gondeln binnen weniger Minuten von der anwesenden Feuerwehr gelöscht werden konnte", hieß es auf Anfrage.
Die Vorbereitungen zum Highfield-Festival 2025 laufen unterdessen auf Hochtouren. Zahlreiche Bands und Musiker hätten bereits für das dreitägige Festival vom 15. bis 17. August zugesagt. Ob es wiederum ein Riesenrad geben wird, hänge auch von den Ermittlungen zur Brandursache ab, betonte der Veranstalter.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Grube