Flammen auf Frachtschiff wüten schon seit Tagen: Zwei Feuerwehrleute im Einsatz gestorben

Newark (New Jersey/USA) - Gefährlicher Einsatz für die Feuerwehr. Im Hafen von Newark brennt schon seit Mittwoch ein großes Frachtschiff. Zwei Feuerwehrmänner kamen während des Einsatzes tragisch ums Leben.

Der 210 Meter lange Autofrachter "Grande Costa d'Avorio" brennt schon seit Tagen.
Der 210 Meter lange Autofrachter "Grande Costa d'Avorio" brennt schon seit Tagen.  © John Minchillo/AP/dpa

Es lodert schon seit Tagen. Auf dem unter italienischer Flagge fahrenden Auto-Frachter "Grande Costa d'Avorio" brach am Mittwoch ein enormes Feuer unter Deck aus. Das Frachtschiff war da im Hafen von Newark (Großraum New York) vertraut und wurde gerade beladen. Mehr als 1000 Autos soll der Frachter geladen haben, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Offenbar geriet ein Fahrzeug im zehnten Deck in Brand. Als die alarmierte Feuerwehr am Einsatzort eintraf, griff das Feuer bereits auf sechs weitere Autos über. 20 Kameraden begannen umgehend mit der Brandbekämpfung im Bauch des 210-Meter langem RoRo-Frachters.

Dann passierte eine Tragödie. Innerhalb von Sekunden geriet das Feuer vollends außer Kontrolle, breitete sich auch auf das elfte und zwölfte Deck aus. Der Löschtrupp wurden vom Inferno überrascht: Zwei Feuerwehrleute starben, fünf weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Herbeigeeilte Einsatzkräfte suchten verzweifelt nach ihren Kameraden, konnten sie erst nach langen, qualvollen Minuten finden.

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Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die Leichen zu bergen und die Verletzten zu retten. Sie mussten sich vorerst zurückzuziehen.

Explodierende Autotanks verhinderten weitere Löscharbeiten unter Deck. Löschboote und Strahlrohre kamen stattdessen zum Einsatz - mit gemischtem Erfolg.

Bilder: Feuer auf der "Grande Costa d'Avorio"

Die Einsatzkräfte können nicht ins Innere.
Die Einsatzkräfte können nicht ins Innere.  © John Minchillo/AP/dpa
Eine enorme Hitze muss unter Deck herrschen.
Eine enorme Hitze muss unter Deck herrschen.  © John Minchillo/AP/dpa
Rund 1200 Autos passen auf den RoRo-Frachter.
Rund 1200 Autos passen auf den RoRo-Frachter.  © John Minchillo/AP/dpa

Feuerwehr von Newark im Schock: "Das ist das ultimative Opfer"

Starben bei der Ausübung ihres Berufes: Feuerwehrmann Augusto ("Augie") Acabou (l.) und sein Kamerad Wayne (Bear) Brooks.
Starben bei der Ausübung ihres Berufes: Feuerwehrmann Augusto ("Augie") Acabou (l.) und sein Kamerad Wayne (Bear) Brooks.  © Gofundme/Eddie Boa

"Das ist das ultimative Opfer", das seine "Schwestern und Brüder" in der Ausübung ihres Berufes bereit sind, einzugehen, sagte Feuerwehr-Chef Rufus Jackson sichtlich betroffen zu CBSnews.

Er bete für die Angehörigen der beiden verstorbenen Kameraden. Die Feuerwehr ist mehr als nur ein öffentlicher Service, sie sei eine "Bruderschaft", betonte Jackson.

Die Anteilnahme am Schicksal der beiden Verstorbenen ist riesig. Mehr als 70.000 Euro wurden bereits auf der Plattform GoFundMe an die Hinterbliebenen gespendet.

Autofrachter droht im Hafen zu kentern

Der schreckliche Verlust an Menschenleben offenbarte auch gravierende Schwachstellen bei der Bekämpfung solcher Brände. Man werde Lehren daraus ziehen, hieß es von den Behörden. Wie es nun weitergeht, wisse man noch nicht. Stand Samstag ist das Feuer noch nicht unter Kontrolle.

Nach bisherigen Erkenntnissen hat die Crew des Frachters gemäß den Vorschriften gehandelt, die automatische Löschanlage habe funktioniert.

Die Feuerwehr erwartet, dass die "Grande Costa d'Avorio" auch die nächsten Tage noch brennen wird.

Doch inzwischen droht offenbar die nächste Katastrophe: Der Frachter gerät immer mehr in eine bedenkliche Schieflage, könnte im Hafen von Newark kentern. Grund ist offenbar tonnenweise Löschwasser, das seit Mittwoch pausenlos auf den havarierten Frachter gesprüht wird.

Der Autofrachter "Grande Costa d'Avorio" verkehrt auf der Route USA/Westafrika. Das Schiff der italienischen Reederei Grimaldi hat Platz für bis zu 1200 Autos.

Titelfoto: Montage: John Minchillo/AP/dpa

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