Mehr als 20 Meter! Heranwachsende stürzen während Flucht vor der Polizei in die Tiefe

Mendig - Drei Heranwachsende sind am gestrigen Sonntagabend im rheinland-pfälzischen Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) verunglückt. Jetzt wurden unter anderem neue Details zur Vorgeschichte bekannt.

Höhenretter mussten die drei Heranwachsenden aus dem etwa zwanzig Meter tiefen Schacht, in den sie am Sonntagabend in Mendig (Rheinland-Pfalz) gestürzt waren, befreien.
Höhenretter mussten die drei Heranwachsenden aus dem etwa zwanzig Meter tiefen Schacht, in den sie am Sonntagabend in Mendig (Rheinland-Pfalz) gestürzt waren, befreien.  © DA/LS/LR/Feuerwehr Mendig

Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der dramatische Vorfall gegen 19 Uhr in einem Waldgebiet im Bereich "Auf Stürmerisch".

Statt der zunächst von den Behörden gemeldeten zehn Meter fielen die drei Personen allerdings mehr als 20 Meter in die Tiefe eines dortigen Schachtes.

Und auch wie genau es zu den Geschehnissen kommen konnte, wurde erst durch eine aktuelle Folgemeldung der Polizei deutlich.

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Eigentlich sollten die drei Personen im Alter von 16 bis 19 Jahren, die auf einem Kleinkraftrad und einem Leichtkraftrad mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, nämlich von einer Polizeistreife kontrolliert werden.

Auf Anhaltesignale der Beamten reagierte die Gruppe nicht und versuchte sich stattdessen nach wenigen hundert Metern zu Fuß der Kontrolle zu entziehen. Ihre Fahrzeuge ließen sie dabei am Waldrand zurück. Bei ihrer Flucht stürzten sie schließlich in besagten 20-Meter-Schacht.

Die anschließende Verfolgung der Polizei verlief dann erfolglos. Im Rahmen der Fahndung stellte sich außerdem heraus, dass eines der beiden Krafträder bei der Polizei als gestohlen gemeldet wurde.

Einer der Heranwachsenden musste per Rettungshubschrauber abtransportiert werden

Per Smartphone hatten die verunfallte Gruppe Kontakt zu den Rettungskräften und konnte die Absturzstelle im Wald beschreiben.
Per Smartphone hatten die verunfallte Gruppe Kontakt zu den Rettungskräften und konnte die Absturzstelle im Wald beschreiben.  © DA/LS/LR/Feuerwehr Mendig

Erst rund zehn Minuten später riefen die Verunfallten per Handy selbst den Notruf, woraufhin sich zahlreiche Spezialkräfte der Höhenrettung sowie der Bergwacht und umliegende Feuerwehren auf den Weg zu beschriebener Stelle machten.

Ein aufmerksamer Hausbesitzer hatte den Rettungskräften außerdem einen Hinweis gegeben, dass sich die verunglückten Personen vermutlich in einem der Schächte hinter seinem Haus befinden.

Dadurch und mithilfe von telefonischem Kontakt mit den Abgestürzten konnten diese schnell ausfindig gemacht und letztlich von den Einsatzkräften aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

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Bei ihrem Absturz trugen zwei der Heranwachsenden schwere Verletzungen davon, die dritte Person erlitt schwerste Kopfverletzungen und musste nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes Mayen-Koblenz mittels Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Die beiden Schwerverletzten wurden indes in umliegende Krankenhäuser transportiert.

Hinsichtlich der Sicherung des Schachtes kann die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage treffen. Ermittlungen diesbezüglich werden von der Kriminal- und Polizeiinspektion Mayen geführt.

Erstmeldung vom 18. November, 9.23 Uhr, zuletzt aktualisiert um 11.23 Uhr.

Titelfoto: Montage: DA/LS/LR/Feuerwehr Mendig

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