Drama in Alpen: Brandenburger stirbt beim Bergsteigen in Tirol
Berlin/Telfs (Österreich) - Traurige Gewissheit: Ein deutscher Bergsteiger (†21), der seit Donnerstag in den Tiroler Alpen vermisst worden ist, konnte am Freitagnachmittag nur noch tot aufgefunden werden.
Gegen 16 Uhr "konnte von der Besatzung des Polizeihubschraubers 'Libelle' eine leblose Person lokalisiert werden", teilte die Landespolizei-Direktion am Samstagmorgen mit.
Demnach befand sich ein Suchtrupp der Bergrettung Telfs zu diesem Zeitpunkt nur etwa 100 bis 150 Meter vom Fundort entfernt. Allerdings konnten die Retter aufgrund der exponierten Lage und großer Absturzgefahr nicht zu dem 21-Jährigen absteigen.
Auch eine Bergung mit dem Polizeihubschrauber sei anschließend wegen der schlechten Wetterverhältnisse mit Wind, Schnee und Nebel mehrfach gescheitert. Am Samstag soll ein weiterer Versuch unternommen werden, den Verunglückten vom Berg zu holen.
Das Drama begann bereits am 3. Oktober. Der bergunerfahrene Deutsche, bei dem es sich nach Bild-Angaben um einen Brandenburger aus dem Landkreis Oberhavel handeln soll, begann vom Parkplatz der "Rauthhütte" in Telfs mit einem Freund in Richtung des Ostgipfels der Hohen Munde aufzusteigen.
Bergretter können verletzten 21-Jährigen vor Einbruch der Nacht nicht finden
Während sein Begleiter gegen 14 Uhr bei einsetzendem Schneefall umkehrte, setzte der 21-Jährige seinen Aufstieg zum Gipfel in 2592 Metern Höhe fort und erreichte diesen schließlich gegen 15.40 Uhr.
Wie ein Polizeisprecher weiter mitteilte, schickte der Mann seinem Kumpel aber bereits gegen 15.55 Uhr eine Voicemail mit der Bitte, einen Notruf abzusetzen. Sein Freund informierte daraufhin umgehend die deutschen Behörden, die wiederum die Leitstelle in Tirol von der Notlage in Kenntnis setzten.
Daraufhin machten sich 27 Mitglieder der Bergrettung Telfs zum Unglücksort auf, da der Hubschrauber aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen nicht abheben konnte. Den erfahrenen Bergrettern gelang es, telefonisch Kontakt zu dem Verschollenen aufzunehmen. So erfuhren sie, dass der 21-Jährige beim Abstieg etwa 70 bis 100 Meter abgerutscht war und sich dabei verletzt hatte.
Infolgedessen suchten die Bergretter den Bereich um den gemeldeten Unfallort auf etwa 2500 Metern ab, mussten die Suche gegen 21 Uhr aufgrund von Dunkelheit, schlechtem Wetter und exponierter Lage jedoch erfolglos abbrechen.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa, Zoom.Tirol/APA/dpa (Bildmontage)