Italien - Schreckliche Tragödie in Italien: Ein Vater hat seine erst einjährige Tochter im Auto vergessen. Das Mädchen starb nach wenigen Stunden in brütender Hitze. Was hat es mit dem "Forgotten Baby Syndrome" (FBS) auf sich?

Laut Nachrichtenagentur Ansa vergaß der Mann am gestrigen Donnerstag, seine Tochter am Morgen in die Krippe zu bringen, fuhr stattdessen auf die Arbeit.

Der Italiener stellte seinen Wagen auf einem Parkplatz in Marcon (nahe Venedig) ab. Erst als er mit seinen Kollegen in die Mittagspause wollte, fiel ihm auf, dass sein Kind noch im Auto sitzt.

Doch da war es schon zu spät. Die Kleine verstarb. In der Region Italiens herrscht derzeit eine extreme Hitze, selbst im Schatten können über 30 Grad herrschen.

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Psychologen beschäftigen sich seit dem Auftreten dieser Fälle mit dem "Forgotten Baby Syndrome". Einer davon ist David Diamond, Professor für Psychologie. Er untersucht das Phänomen seit 2004 und beschäftigt sich immer wieder mit Prozessen, in denen Eltern ihre Kinder im Auto vergessen haben.

ABC News erklärte er, dass in solch einem Falle im Gehirn zwei Gedächtnissysteme miteinander konkurrieren.

Ein Grund für das Vergessen könne es sein, wenn der Weg zur Krippe nicht der täglichen Routine entspricht. Der Kopf steht zuvor auf "Auto-Pilot". Kommen aber Faktoren wie Stress oder Schlafentzug hinzu kann das zum Fall wie dem aus Italien führen.

Passieren könne das allen Eltern, es habe Diamond zufolge also nichts mit geringer Fürsorglichkeit oder Aufmerksamkeit zu tun.

Laut einer bereits im Jahr 2014 veröffentlichten Studie von "Safe Kids Worldwide" haben 25 Prozent der Eltern ihre unter dreijährigen Kinder bereits im Auto vergessen.

Die Eltern des italienischen Mädchens werden nun psychologisch betreut.

Bereits Ende Mai ereignete sich ein ähnlicher Fall im französischen Sausheim (Elsass). Dort vergaß ein Vater ebenfalls, sein Kind in die Krippe zu fahren. Der Junge starb.