Chemieunfall bei Coca-Cola: Salzsäure tritt aus, Hunderte Arbeiter müssen Fabrik verlassen
London - In einer britischen Coca-Cola-Fabrik ereignete sich am gestrigen Mittwochabend ein schwerwiegender Zwischenfall mit Salzsäure.
Wie die Feuerwehr von London am Donnerstag mitteilte, kam es am Vortag gegen 20.39 Uhr zum Chemikalien-Leck in der Soft-Drink-Fabrik von Sidcup, einem Ort am östlichen Stadtrand der britischen Hauptstadt.
Nach einem Bericht der BBC, havarierte ein Salzsäure-Tank in der Dosen-Abfüllanlage des Brausewerkes. Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, hatten sich die rund 200 Angestellten bereits in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand.
"Wir mussten chemische Ausrüstung verwenden, um die Chemikalien-Konzentration auf dem Areal zu überprüfen und arbeiteten vor Ort, um sie zu binden", hieß es noch am selben Tag in einem Feuerwehr-Statement. "Das Leck wurde gegen 23:30 Uhr isoliert und wir blieben die ganze Nacht vor Ort, um Kontrollen durchzuführen, bevor wir abfuhren."
In den frühen Morgenstunden am Donnerstag, gegen 5.26 Uhr kam der Einsatz zum Abschluss und das Werk wurde von der Feuerwehr wieder freigegeben. Ob die Limonaden-Produktion inzwischen wieder angelaufen ist, wurde nicht kommuniziert.
Wie die Feuerwehr mitteilte, habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Anwohner bestanden, der Vorfall blieb auf das Gelände der Soft-Drink-Fabrik beschränkt. Was den Zwischenfall ausgelöst hat, ist bislang unklar.
200 Menschen mussten aus der Coca-Cola-Fabrik in London evakuiert werden
Salzsäure ist in der Industrie weit verbreitet. Hierzulande ist die Chemikalie kennzeichnungspflichtig, wenn sie in Lebensmitteln vorkommt. Die Bezeichnung lautet "E507".
Titelfoto: REMY GABALDA / AFP