Bereits mehrere Meter Schlamm abgesaugt: Panzer der toten Soldaten noch immer nicht geborgen
Von Alexander Welscher
Vilnius (Litauen) - In Litauen dauert die Suche nach vier vermissten US-Soldaten und die Bergung ihres metertief im Schlamm versunkenen Militärfahrzeugs weiter an.

Auf dem Truppenübungsplatz in Pabrade versuchen Helfer nach Angaben von Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene (46) unverändert, den in einem sumpfigen Gewässer entdeckten Panzer zu bergen.
"Wir konnten über Nacht einen Teil des Schlamms absaugen, aber nicht genug, da weiterhin Wasser aus dem nahegelegenen See einströmt", sagte sie im litauischen Radio. Auch der Boden sei verstärkt worden, damit weitere Spezialausrüstung und schwere Geräte an die Stelle gebracht werden können.
Nach Angaben von Sakaliene ist die Schlammschicht bis zu fünf Meter tief. Obwohl über Nacht zwei bis drei Meter entfernt worden seien, gebe es immer noch keine Sicht auf das Fahrzeug. Unklar sei weiterhin auch, ob sich die vermissten Soldaten in dem tonnenschweren Militärfahrzeug befinden.
Deshalb seien in der Nacht weitere Suchmaßnahmen mit Wärmebildkameras und anderen Ausrüstung in dem Gebiet durchgeführt worden, sagte Sakaliene.

Soldaten sind nach taktischem Training verschwunden

"Ich bin in Gedanken bei den Angehörigen der Soldaten und hoffe immer noch auf ein Wunder", sagte Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda (60) einem Rundfunkbericht zufolge bei einem Besuch in Pabrade.
Zuvor hatte sich am Donnerstagabend auch EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius (68) auf den Weg in das gut 50 Kilometer nordöstlich von der Hauptstadt Vilnius gelegene Übungsgelände gemacht.
Die vier US-Soldaten werden bereits seit Dienstag vermisst. Sie waren nach einer Übung, bei der sie nach US-Angaben ein geplantes taktisches Training durchführten, nicht mehr auffindbar. Das litauische Militär und die Polizei starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär.
Diese führte schließlich zur Ortung ihres M88 Hercules Bergepanzers in einem Gewässer auf dem Übungsgelände. Pabrade liegt unweit der Grenze zu Belarus.
Titelfoto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa