Missglückte Baumfällung am Hang: Eichenstamm schlägt in der guten Stube ein

Von Eric Hofmann, Marko Förster

Bad Schandau - Gott sei Dank war gerade keiner daheim! Denn bei Baumfällungen ist es in Bad Schandau zu einem Unglück gekommen. Ergebnis: Ein tonnenschwerer Baumstamm rutschte ins Tal, durchschlug das Dach eines Wohnhauses und landete im Wohnzimmer. Die Arbeiten zogen sich über Tage.

Durch das Dach war der Stamm gebrochen.
Durch das Dach war der Stamm gebrochen.  © Marko Förster

Um 14.32 Uhr schrillte am Mittwoch der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr in Prossen: Offenbar war ein Sicherheitsseil beim Baumfällen gerissen, ein 30 Meter langer und bis zu 90 Zentimeter breiter Eichenstamm bretterte den Hang hinab ins Tal.

Er durchschlug Dach, Außenwand, Zwischendecke, mehrere Wände, beschädigte einen Schornstein und blieb im Wohnzimmer stecken.

Doch die Prossener Kameraden merkten sofort, dass sie hier in der Kirnitzschtalstraße allein nicht weiterkamen. "Beim Eintreffen am Einsatzort war schnell klar, dass wir mit unseren Mitteln wenig ausrichten können", heißt es von der Wehr.

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So musste das Technische Hilfswerk aus Dresden, Pirna und Dippoldiswalde anrücken.

Ein Baufachberater gab dabei Anleitung, denn der Einsatz war nicht gerade ungefährlich: Zwei Tage lang bereiteten die Helfer die Bergung vor, stützten den tonnenschweren Baum ab.

Im Wohnzimmer sicherte das THW den Stamm gegen ein Weiterrutschen.
Im Wohnzimmer sicherte das THW den Stamm gegen ein Weiterrutschen.  © Marko Förster
Einen Hang war die Eiche herabgebrettert und schlug dort in das Wohnhaus ein.
Einen Hang war die Eiche herabgebrettert und schlug dort in das Wohnhaus ein.  © Marko Förster

Haus nicht mehr bewohnbar - Einsturzgefahr!

Am Sonnabend konnte der Stamm schließlich zerkleinert und mit einem Kran abtransportiert werden, zwölf THW-Helfer waren dabei im Einsatz.

Das Haus ist derzeit unbewohnbar, schon während der Arbeiten herrschte Einsturzgefahr. Inwiefern es noch zu retten sein wird, müssen jetzt Experten klären.

Der Schaden ist noch nicht beziffert, die Bewohnerin war glücklicherweise zur Unglückszeit nicht zu Hause.

Titelfoto: Marko Förster

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