Silo-Drama um Lion (†11) in Sachsen: Ermittlungen eingestellt
Bad Lausick - Mehr als drei Monate nach dem Tod des elfjährigen Lion in Bad Lausick hat die Staatsanwaltschaft Leipzig ihre Ermittlungen zu dem Fall eingestellt.
Es ergaben sich keine gesicherten Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Tod des Jungen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung sei daher nicht eingeleitet worden.
In Bad Lausick nahe Leipzig war Ende September vergangenen Jahres ein Junge in einem Silo 20 Meter in die Tiefe gestürzt und gestorben. Er soll mit anderen Kindern auf dem privaten Gelände gewesen sein (TAG24 berichtete).
Neben den Ermittlungen zu den konkreten Sturzumständen wurde auch zur möglichen Verletzung von Verkehrssicherungspflichten ermittelt, hieß es.
Die Ermittler konnten die konkreten Sturzumstände nicht aufklären. Daher könne auch kein "sicherungspflichtiger Dritter" - etwa der Grundstückseigentümer - verantwortlich gemacht werden.
Laut Staatsanwaltschaft hätte der Eigentümer den Todesfall zudem nicht vorhersehen können. Zwar hätten Polizisten und zwei Staatsanwälte vor Ort eine "mangelhafte Gelände- und Gebäudesicherung" festgestellt.
Doch der Silo sei nur schwer zugänglich und wegen sichtbarer Löcher auf der Plattform erkennbar gefährlich. Dass sich dort Kinder aufhalten würden, sei den Ermittlungen zufolge vor dem Unglück nicht bekannt gewesen.